Das Peter-Schärli-Trio jazzt im Seefeld

Erstellt von Nicole Seipp-Isele |
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Kann Jazz für einen Laien niederschwellig einladend und gleichzeitig virtuos und anspruchsvoll sein? Peter Schärli und seine Truppe zeigen am 25. Mai im GZ Seefeld, wie es geht.

Seit vier Jahrzehnten sind Peter Schärli und die Trompete eine Symbiose, und ebenso lange ist die Schweizer Jazzszene durch diese Symbiose geprägt. Ausgerechnet eine Schallplatte von Louis Armstrong im elterlichen Wohnzimmer war die erste schicksalshafte musikalische Inspiration. Und am Gran Senior der Jazz-Trompete kam Schärli nicht vorbei.

Mit zehn Jahren lernte er selbst das Instrument. Während seiner Ausbildung in einer Maschinenfabrik stand er immer wieder als Sänger, Trompeter und Pianist auf der Bühne, bis er sich entschloss, die Swiss Jazz School in Bern zu besuchen. 1981 gründete er sein erstes Trio mit Marco Käppeli und Thomas Dürst. Seitdem gab es viele Trioformationen, Touren durch die Schweiz, Europa und die halbe Welt. Sein künstlerischer Ansatz ist breit und bunt: Er arbeitete als Theaterkomponist und mit Zirkusorchestern zusammen.

Bei «Jazz im Seefeld» steht Schärli gemeinsam mit Mareille Merck und Thomas Dürst auf der Bühne. Die Bandmitglieder könnten sich nicht besser ergänzen. Dürst legt ein solides Fundament, swingt grandios und zupft fantastische Soli auf seinem Kontrabass. Mareille Merck besticht durch Neugierde und ­Frische. Ihr Gitarrensound kommt gehaltvoll daher. Ist man versucht, Schärlis musikalische Handschrift zu charakterisieren, sind es immer wieder komplementäre Eigenschaften, die treffend erscheinen.

Klar und transparent, traditionell und zugleich avantgardistisch, überraschend und eingängig – all dies schliesst sich nicht aus, sondern stiftet Dynamik und generiert eine ganz eigene Stimmung. Der Musiker, Komponist und Bandleader kultiviert einen Klang, der nicht regelhaft daherkommt, sondern stets intuitiv wirkt, woraus der einzigartige Schärli-Drive entsteht.

«Die Musik von Peter Schärli gefällt vielen Menschen, die meinen, sie mögen keinen Jazz», so liest es sich in der Programmankündigung von «Jazz im Seefeld». Wer also schön länger darüber nachdenkt, an einem der beliebten Konzertabende im GZ Riesbach teilzunehmen, und sich nicht als Szenen-Insider fühlt, wird am 25. Mai dank einer renommierten Schweizer Jazzgrösse bestimmt auf seine Kosten kommen.


25. Mai, 19.30 Uhr, Peter-Schärli-Trio, Mareille Merck, g, Thomas Dürst, b, Peter Schärli, tp, Eintritt 10 Franken und Kollekte. GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93, Zürich, www.jazzimseefeld.ch