Gibt es Dreifachturnhalle und E-Bus-Garage im Fallacher?

Erstellt von Pia Meier |
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Die Gemeinde Küsnacht lud zum politischen Themenabend ein. Im Mittelpunkt stand die Einzelinitiative «Eine Dreifachturnhalle für Küsnacht». Es gab kritische Voten, weil die E-Bus-Garage in die Planung integriert ist.

Einige Küsnachterinnen und Küsnachter waren der Einladung der Gemeinde gefolgt, sich beim Themenabend im reformierten Kirchgemeindehaus über Abstimmungsvorlagen zu informieren: Sanierung Höchhus und Umbau Bibliothek sowie Einzelinitiative «Eine Dreifachturnhalle für Küsnacht». Zudem wurde die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt erläutert. 

Für Diskussionen sorgte die Planung auf dem Areal Fallacher. Adrian von Burg (SVP), Vorsteher Liegenschaften, erläuterte die Ausgangslage. Die Einzelinitiative «Dreifachturnhalle für Küsnacht» gebe dem Gemeinderat den Auftrag, eine Kreditvorlage zum Bau einer Dreifachturnhalle vorzulegen. «Diese soll integraler Bestandteil eines zu erarbeitenden Gesamtkonzepts für ein Sport-Cluster in Itschnach sein», hielt von Burg fest. Zudem sei der Fallacher gemäss ZVV ein geeigneter Standort für eine E-Bus-Garage, so von Burg weiter. 

Und nicht zuletzt sucht der Gemeinderat Synergien mit dem ICS-Projekt (The Inter-Community School Zurich in Zumikon). Gemäss Machbarkeitsstudie sei es möglich, Dreifachturnhalle und E-Bus-­Garage nebeneinander auf dem Areal zu realisieren, betonte von Burg. Aber die baulichen Entwicklungen hätten Auswirkungen auf den Tennisclub. Dieser habe ein Baurecht bis 2037.

Mitwirkungsverfahren geplant

Um offene Fragen zu klären und die optimale Lösung zu finden, will der Gemeinderat eine Masterplanung durchführen. «Es ist ein Mitwirkungsverfahren vorgesehen. Vereine, Baurechtsnehmende, inte­ressierte Bevölkerung sowie Parteien sind eingeladen, sich einzubringen», versicherte von Burg. 

Die Masterplanung sei die Grundlage für einen Architekturwettbewerb und das Vorprojekt. 300 000 Franken hat der Gemeinderat bereits in eigener Kompetenz bewilligt. Wenn die Gemeindeversammlung am 5. Dezember zustimmt, wird ein Masterplan erarbeitet. Am 17. Juni 2024 wird dann über die Dreifachturnhalle abgestimmt. «Bei einer möglichen Kreditvorlage zur Dreifachturnhalle im Jahr 2024 würde über allfällige zusätzliche Projekte wie die E-Bus-Garage separat abgestimmt», hielt von Burg fest. Der Gemeinderat empfiehlt die Annahme der Initiative. Anwesende kritisierten, dass die Busgarage in die Planung integriert wird. Die Vorlage sei deshalb überladen. Die Garage solle weggelassen werden, wurde verlangt. Die Dreifachturnhalle hingegen fand Anklang. 

Höchhus und Bibliothek

Nur ganz wenige Fragen gab es zur Vorlage Sanierung Höchhus und Umbau Bi­bliothek. Ersteres müsse aus Gründen des Brandschutzes und der Behindertengerechtigkeit saniert werden, hielt von Burg fest. Weiter brauche es eine energetische Sanierung und eine Auffrischung der Fassade. Die Bibliothek sei nicht mehr zeitgemäss, zu klein und schlecht zugänglich. Die Gesamtkosten für Sanierung und Erweiterung betragen 3,26 Millionen Franken mit einer Genauigkeit von plus/minus 15 Prozent. Das Baugesuch wurde bereits eingereicht. Die Baubewilligung wird Anfang 2023 erwartet. Der Baustart soll Ende 2023 erfolgen und die Eröffnung soll im Dezember 2024 sein. 

Das Höchhus steht auf kantonalem Boden. Das Baurecht wurde bis 2072 der Stiftung Höchhus abgegeben. Diese kann die Sanierung aber nicht finanzieren. Deshalb soll sie aufgelöst und das Baurecht und der Rest des Stiftungsvermögens sollen der Gemeinde übergeben werden.

Auf eine Frage von Anwesenden hielt von Burg fest, dass die Bibliothek rege genutzt werde. Die Erweiterung entspreche deshalb einem Bedürfnis. Zudem gebe es heute neben Büchern viele andere Medien in den Bibliotheken.

Energieengpässe erst 2023/2024

Rolf de Pietro, Vorsitzender Geschäftsleitung der Werke Zürichsee AG, ging abschliessend auf die Turbulenzen auf dem Energiemarkt ein. Energieengpässe erwartet er aber erst im Winter 2023/2024. Sicher sei jedoch, dass Energie teurer werde. Sie hätten alles vorbereitet für allfällige Engpässe. 

Weiter wies de Pietro darauf hin, welche Folgen Stromausfall hat: kein Internet, kein Handy, keine Heizung und vieles mehr. Anhand von Grafiken zeigte er die Abhängigkeit vom Gas auf.