«Kittenmühle» erhält neue Pächter

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In Herrliberg übernimmt ein junges Team die Leitung der traditionsreichen «Kittenmühle». Die neuen Pächter Joeri Zaman und Daniel Schroff wollen die gutbürgerliche Küche erhalten und zugleich frische Akzente einbringen.

In der «Kittenmühle» in Herrliberg tut sich etwas. Nach vielen Jahren unter der Leitung von Jörg Böni geht das Restaurant in neue Hände über. Zwei junge Gastronomen aus der Region, Joeri Zaman (31) und Daniel Schroff (29), übernehmen den Gasthof am Waldrand. Sie bringen unterschiedliche Erfahrungen aus Küche und Service mit.

Für Joeri Zaman ist die Übernahme ein besonderer Schritt. Aufgewachsen in Meilen und heute in Küsnacht zu Hause, fand er schon früh seine Leidenschaft für die Gastronomie. Nach seiner Ausbildung im Gasthof Löwen in Meilen sammelte er Erfahrungen in verschiedenen Betrieben, darunter in der «Sihlhalde» in Gattikon, einem Restaurant mit Michelin-Stern. «Ich bin froh, in derjenigen Region zu kochen, in der ich lebe», sagt Zaman.

Mehr Fisch in der «Kittenmühle»

In der «Kittenmühle» wollen Zaman und Schroff an Bewährtem festhalten. Die gutbürgerliche Küche bleibt das Herzstück, soll aber um neue Ideen ergänzt werden. «Wir wollen die Klassiker nicht ersetzen, sondern sie mit frischen Ideen ergänzen», erklärt Zaman. Saisonale und regionale Produkte sollen stärker in den Vordergrund rücken. «Die Zubereitung von Fisch ist eine meiner Spezialitäten. Darum wird es bei uns, wenn möglich, mehr Fisch geben», sagt Zaman.

Auch Mitpächter Daniel Schroff bringt Erfahrung aus Küche und Service mit. Er absolvierte seine Kochlehre im Restaurant Buech in Herrliberg und schloss sie im Restaurant Widder in Zürich ab. Danach sammelte er im Servicebereich des Restaurants Sonnenberg weitere Erfahrung. In der «Kittenmühle» wird er sich vor allem um den Gästebereich kümmern.

Am Sonntag, 4. Mai, übernehmen Zaman und Schroff offiziell den Betrieb. Neben dem klassischen Restaurant­betrieb planen sie regelmässige Themenabende im historischen Keller – etwa Fondueabende, Tavolatas oder Gerichte aus dem Schmortopf.

Eine Mühle mit langer Geschichte

Die «Kittenmühle» wurde erstmals Mitte des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Ihren heutigen Namen erhielt sie im 17. Jahrhundert, als Heinrich Kitt die Mühle erwarb. Über die Jahrhunderte entwickelte sich aus der Kornmühle eine beliebte Wirtschaft. Mitte des 20. Jahrhunderts setzte Hans Guhl neue Akzente, als er der «Kittenmühle» den eisernen Hahn an der Fassade und das Motto «Ein Stück Romantik am Rande der Grossstadt» verlieh. Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm 2002 die Gemeinde Herrliberg das denkmalgeschützte Gebäude.

Die Übernahme der «Kittenmühle» ist für Zaman und Schroff eine grosse Aufgabe. Beide wissen, dass es nicht einfach wird, sich als neue Pächter langfristig erfolgreich zu behaupten. Gerade am Anfang hoffen sie, neben den Stammgästen auch neue Gesichter für ihr Konzept anzusprechen. Sie möchten der «Kittenmühle» treu bleiben und trotzdem eigene Akzente setzen. Zaman: «Wir möchten den Charakter der ‹Kittenmühle› erhalten und gleichzeitig unseren eigenen Stil einbringen.»