Senevita sucht neue Geschäftsleitung

Erstellt von Pia Meier |
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Senevita hat sich von der Geschäftsführerin des Alterszentrums Gehren in Erlenbach getrennt. Eine neue Geschäftsführung mit einem 100-Prozent-Pensum wird jetzt gesucht. Der Gemeinderat will bei der Neubesetzung allerdings mitreden.

Die Gemeinde Erlenbach teilte kürzlich mit, dass sich die Senevita und die Geschäftsführerin des Alterszentrums Gehren in Erlenbach gemeinsam entschieden hätten, getrennte Wege zu gehen. «Der Gemeinderat kann diese Entscheidung nachvollziehen und ist überzeugt, dass ein Neuanfang für alle Beteiligten die zielführendste Lösung ist.» Auf die Frage, ob die Gründe dafür etwas mit der Senevita Im Rebberg in Herrliberg zu tun hätten, wo dieselbe Person Geschäftsführerin war, teilt Gemeindepräsident Philipp Zehnder (parteilos) mit: «Nein, nicht direkt. Der Gemeinderat hat sich eine eigene Meinung zur ­Situation in Erlenbach gebildet. Aber Herrliberg hat unser Bild abgerundet.»

Interimslösung wie in Herrliberg

Auf die konkreten Gründe angesprochen, hält Philipp Zehnder fest: «Wir haben die allgemeine Situation aufgrund von diversen Rückmeldungen beurteilt. Über die einzelnen Rückmeldungen geben wir keine Auskunft.» In Erlenbach gilt zurzeit dieselbe Interimslösung wie in Herrliberg, bis eine neue Geschäftsführung ­gefunden ist. Der Gehren wird interimistisch von Kurt Wodiczka, Regionalleiter der Senevita, geführt. Er führt auch Herrliberg bis zur dauerhaften Neubesetzung der Geschäftsführung und wird regelmässig an beiden Orten sein.

Neu sollen Erlenbach und Herrliberg mit einer 100-Prozent-Stelle besetzt werden. Die bisherige Geschäftsführerin hatte neben dem Alterszentrum Gehren und dem Alters- und Pflegeheim Im Rebberg in Herrliberg das Alterszentrum ­Vivimus in Zürich geführt.

Der Senevita sind keine Vorwürfe gegen die bisherige Geschäftsführerin des Altersheims Gehren bekannt, wie sie auf Anfrage mitteilt. Doch: «Verändern Sie die Führungsstruktur an einem Standort grundlegend, das heisst in Herrliberg, stellt sich automatisch die Frage, was das für die Organisation am an­deren Ort bedeutet. Im Zuge der Stimmungsmache in Herrliberg und mit dem Risiko, dass diese auch auf Erlenbach übergreifen könnte, kamen wir zum Schluss, die Geschäftsführung Herrliberg und Gehren in Zukunft unabhängig voneinander zu organisieren.» Damit würde Senevita auch den Wünschen der beiden Gemeinderäte Rechnung tragen, dass die Heimleitung vor Ort künftig stärker präsent ist, als dies bisher der Fall war. «Wir arbeiten sowohl in Herrliberg wie auch in Erlenbach eng mit den Behörden zusammen und pflegen ein sehr gutes gegensei­tiges Verhältnis zu beiden Gemein­-de­räten. Unser Ziel ist es, sie in ihrer ­Verantwortung für die gemeindliche Alterspflege mit qualitativ hochstehenden Dienstleistungen zu unterstützen», hält die Senevita fest.

Mitbestimmungsrecht

Der Gemeinderat von Erlenbach will bei der Neubesetzung der Geschäftsführung im Gehren mitreden. «Der Gemeinderat führt das Alterszentrum Gehren auf strategischer Ebene. Die operative Führung und Verantwortung liegt bei der Senevita», erläutert Zehnder. «Es ­besteht eine Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde Erlenbach und ­Senevita, die ein Mitbestimmungsrecht der Gemeinde bei Neubesetzungen ­regelt. Bei der Suche der neuen Heimleitung werden wir von diesem Mitbestimmungsrecht Gebrauch machen.»

Dabei sollen insbesondere die Bedürfnisse der Bewohnenden, ihrer Angehörigen, der Mitarbeitenden und der Erlenbacher Bevölkerung berücksichtigt werden. Der Gemeinderat beziehungsweise die gemeinderätlichen Beiräte in der Senevita (Philippe Zehnder, Vorstand Gesundheit, Huyen Phan Sturm und Maya Suter) seien deshalb in engem Kontakt mit der Senevita.