Im Dorfkern von Küsnacht wurde auf mehreren Strassen Tempo 20 eingeführt. Mit den neuen Begegnungszonen will die Gemeinde das Flanieren fördern und den Verkehr beruhigen.
In Küsnachts Zentrum heisst es neu: langsam unterwegs sein. Seit Ende April ist auf mehreren Strassen Tempo 20 angesagt. Die Gemeinde hat die Dorfstrasse, den Dorfplatz, die Obere Dorfstrasse, die Florastrasse und die Werkstrasse als Begegnungszone signalisiert. Ziel sei es, den Langsamverkehr zu fördern, sichere Veloverbindungen zu schaffen und die Aufenthaltsqualität im Ortskern zu steigern, wie die Gemeinde mitteilt.
Die Begegnungszone ist Teil des kommunalen Verkehrsrichtplans, den die Gemeindeversammlung im Jahr 2020 angenommen hat. Damit soll der innerörtliche Verkehr nachhaltiger gestaltet und besonders der Fuss- und Veloverkehr gestärkt werden. Einschränkungen für den motorisierten Verkehr sollen dabei möglichst gering bleiben.
Keine rasenden Velofahrenden
In Küsnacht verzichtet die Gemeinde auf zusätzliche bauliche Massnahmen wie etwa das Aufstellen von Sitzbänken, wie sie in der Stadt Zürich teilweise umgesetzt werden – etwa im Kreis 7 bei der Begegnungszone Hochstrasse in Fluntern. «Das neue Verkehrsregime fördert den Langsamverkehr und lädt zum Flanieren und zur Begegnung ein», erklärt Claudio Durisch, parteiloser Gemeinderat. Begegnungszonen seien jedoch keine reinen Fussgängerzonen, weshalb zusätzliche Möblierungen derzeit nicht vorgesehen seien.
Damit die Begegnungszonen ersichtlich sind, wurden Schilder aufgestellt und Bodenmarkierungen angebracht.
Eine Überprüfung der Wirkung durch Monitoring ist auf Seiten der Gemeinde nicht vorgesehen. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist nichts Spezifisches geplant», sagt Claudio Durisch. Allfällige Rückmeldungen der Bevölkerung wolle man jedoch gerne entgegennehmen, so der Vorsteher Tiefbau und Sicherheit.
Auch Velofahrende müssen sich an das neue Tempolimit halten. Begegnungszonen seien grundsätzlich auf die Koexistenz aller Verkehrsteilnehmenden – Auto- und Velofahrende sowie Fussgängerinnen und Fussgänger – ausgerichtet und erforderten allseitige Rücksichtnahme, Respekt und Toleranz, erklärt Durisch. Und er ergänzt: «Sollte die Polizei feststellen, dass dies nicht wie gewünscht funktioniert, werden zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden entsprechende Kontrollen durchgeführt.»