«2018 war ein ganz normales Pilzjahr»

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Der Natur- und Vogelschutzverein Höngg organisierte einen Naturspaziergang zum Thema «Pilze im Hönggerbergwald». Das Interesse war gross. Es wurden aber nicht speziell Speisepilze gesammelt, obwohl es dort einige gibt.

Der Andrang der Teilnehmer am Pilzspaziergang im Hönggerbergwald war immens. Sie wurden in Gruppen durch den Nebel in den Wald geführt von Dorothee Häberling, Co-Präsidentin des Natur- und Vogelschutzvereins Höngg, Lydia Buholzer, ebenfalls vom Natur- und Vogelschutzverein Höngg, und Wildhüter This Schenkel.

Was gehört zum Pilz?
This Schenkel erläuterte seiner Gruppe, was einen Pilz ausmacht. «Was wir sehen und pflücken, ist nur der Fruchtkörper», betonte er. Der Vegetationskörper der meisten Pilze ist ein wenig differenzierter Thallus, der aus mikroskopisch feinen fädigen Hyphen besteht. Diese bilden ein weitverzweigtes Myzel, das sich in oder auf einem festen Substrat, beispielsweise Erdboden, Holz oder anderem lebendem oder abgestorbenem organischem Gewebe, ausbreitet. Die weissen Fäden konnten die Teilnehmer vor allem an Holzstücken sehen. Wenn das Myzel gleichmässig in alle Richtungen wächst, entsteht ein sogenannter Hexenring. Als Hexenring werden halbrunde oder runde Wuchsbilder von Pilz-Fruchtkörpern bezeichnet. In der Regel ist ein Hexenring ein einziger Organismus. Die Spaziergänger konnten im Hönggerbergwald einen solchen Hexenring mit essbaren Mönchsköpfen sehen.
Pilze können Parasiten sein, aber auch eine Symbiose eingehen. Sie befallen unter anderem kranke Bäume, was ökologisch sinnvoll ist, so This Schenkel. Der Fruchtkörper ist wichtig für die Pilzsporen. Er sollte vorsichtig herausgedreht werden. Nachher kann man den Ort mit Laub zudecken. Notwendig ist dies aber nicht. Pilze wachsen unterschiedlich schnell. Bei einigen kann man gerade zuschauen. Der Geruch der Pilze ist wichtig. «Braucht eure Nase», hielt This Schenkel fest. Allerdings war es nicht immer einfach, den Geruch klar zuzuordnen, wie die Teilnehmer herausfanden.

Essbar, aber ...
Im Hönggerbergwald gibt es zahlreiche bekannte Speisepilze, vom Steinpilz über den Mönchskopf bis zum Champignon. Schenkel ging auf weitere Pilze ein, die gegessen werden können, wie zum Beispiel der Hallimasch, aber erst nach Abkochen und Abgiessen des Wassers. .

Gibt es mehr Pilze in diesem Jahr? «Es gibt immer unterschiedliche Mengen Pilze. Dieses Jahr war der Steinpilz im September sehr häufig», meinte This Schenkel. «Grundsätzlich war es aber ein ganz normales Pilzjahr.» Die starke Nutzung des Waldes schadet den Pilzen nicht. Die Teilnehmer gingen durch den Wald und nahmen einzelne Pilze mit. Bei der Holderbachhütte wurden diese ausgebreitet und bestimmt. (pm.)