Die Genossenschafter der Gemeinnützigen Bau- und Mietergenossenschaft Zürich (GBMZ) haben einem Baukredit von 85 Millionen Franken mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Der geplante Ersatzneubau für die Siedlung 6/Stüdli liegt vis-à-vis des zukünftigen Polizei- und Justizzentrums.
Dem klaren Entscheid sei ein langer, in der Genossenschaft breit abgestützter Prozess vorausgegangen, schreibt die GBMZ in ihrer Medienmitteilung. Bereits 2009 wurde im Rahmen der strategischen Planung der Ersatz der Siedlung 6/Stüdli festgelegt und den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern kommuniziert: Die Genossenschaft möchte im Kreis 4 mehr familientauglichen und hindernisfreien Wohnraum erstellen.
In den Jahren 2017 und 2018 erfolgte eine Machbarkeitsstudie in enger Absprache mit der Stadt Zürich, welche aufzeigte, dass auf dem Areal dank eines Neubaus wesentlich mehr Ausnützung und somit auch mehr Wohnungen erstellt werden können. Im Jahr 2018 nahm die Generalversammlung den Projektierungskredit für den geplanten Architekturwettbewerb an, welcher dann im März 2019 abgeschlossen wurde. Aus diesem Verfahren ist das Projekt des Architekturbüros Oester Pfenninger zusammen mit Nipkow Landschaftsarchitektur hervorgegangen.
Mehrheitlich Richtung Innenhof
Das Neubauprojekt besteche durch seine neuartige städtebauliche Setzung, heisst es weiter in der GBMZ-Mitteilung. Der Stüdliweg führt neu nicht als Stichweg durch die Anlage, sondern ist Teil des neuen Aussenraumkonzepts, welches unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten entlang dem Weg aufweist. Die Wohnungen an der Hohlstrasse reagieren geschickt auf die Lärmsituation, indem nicht nur Nebenräume, sondern auch Schlafräume mit einer über Eck angeordneter Aussicht auf den Strassenraum ausgewiesen werden. Die Mehrheit der Räume ist jedoch auf den ruhigen Innenhof gerichtet. Sowohl die Hofwohnungen wie auch die an der Ernastrasse profitieren von einer beidseitigen Ausrichtung. Alle Wohnungen sind schwellenlos und mit einem Lift erreichbar.
Knapp 100 Auto- und 500 Veloparkplätze für 157 Wohnungen
Entlang dem neuen Stüdliweg etabliert sich ein halböffentlicher Strassenraum, welcher zum Flanieren und Verweilen einlädt. Zwischen Hofgebäude und Ernastrasse liegt der ruhige, grüne Freiraum, der als Rückzugsort für die Bewohnenden konzipiert ist. Am östlichen Ende der Anlage liegt der Aussenbereich des Kindergartens.
Für das gemeinschaftliche Leben erweist sich das 1. Obergeschoss als Herzstück der Anlage. Es ist über einen gemeinsam nutzbaren Laubengang verbunden, an dem sich Waschsalons, Joker-/Bastelräume, die neue Geschäftsstelle sowie ein Mehrzweckraum befinden. Die neue Siedlung biete Wohnraum für alle Menschen in einem gemeinschaftlich geprägten Umfeld mit unterschiedlich nutzbaren Aussenbereichen, so die GBMZ. Der Neubau am Stüdliweg wird künftig 157 Wohnungen, einen Kindergarten mit Hort, die neue Geschäftsstelle der GBMZ, kleinere und grössere Gewerberäume, Bastelräume, einen Mehrzweckraum sowie eine Tiefgarage mit etwa 80 Auto- und rund 400 bis 500 Veloparkplätzen beinhalten. Nebst den Anforderungen an qualitätsvolle und kostengünstige Wohnungen sollen auch die hohen Ziele der Nachhaltigkeit mit dem Ersatzneubau erfüllt werden, schreibt die Baugenossenschaft GBMZ. Sie startet nun mit der Projektierung und plant die Fertigstellung des Neubauprojektes im Herbst 2024. (zw.)