Achterbahnfahrt für Wiediker Jungautorin

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Die Buchveröffentlichung des Romans der zwölfjährigen Hannah-Lynn Grob stand kurz vor dem Aus. Es folgte ein emotionales Auf und Ab, bei dem es schwer wurde, die Hoffnung nicht aufzugeben.

Die Buchveröffentlichung des Romans der zwölfjährigen Hannah-Lynn Grob stand kurz vor dem Aus. Es folgte ein emotionales Auf und Ab, bei dem es schwer wurde, die Hoffnung nicht aufzugeben.

Dennis Baumann

300 Vorbestellungen und eine geplante Auflage von 1000 Exemplaren. Das sei der jetzige Stand, erzählen die Schülerin Hannah-Lynn Grob und ihre Mutter Stefanie Grob stolz. Dass der Roman «Über den Sternen» der jungen Wiedikerin doch noch veröffentlicht wird, hätte sich die Familie Grob vor zwei Monaten nicht erträumen lassen.

Die Enttäuschung war riesig, als der Kinder- und Jugendbuch-Verlag KIJU sang und klanglos ausstieg (siehe Kasten). Auch die Mutter der Jungautorin blieb nicht unberührt: «Das war für meine Tochter natürlich ganz schlimm. Denn schlussendlich habe ich ihr ebenso Hoffnungen gemacht. Nachdem im ‹Zürich West› der Artikel über ihr Buch erschienen war, habe ich dieses Szenario erst recht nicht erwartet.»

Einen Plan B gab es nicht. Stefanie Grob hätte wohl ein einzelnes Exemplar speziell für ihre Tochter drucken lassen. Damit wenigstens ein Andenken übrig bleibt. «Wir haben nicht mehr daran geglaubt, dass das mit dem Buch noch etwas wird», sagen beide. Dann erschien für sie aus dem Nichts, wie beide ihn beschreiben, ihr «persönlicher Engel», der neue Hoffnung versprach. Der Kommunikationsexperte Hugo W. Engeler hat in dieser Zeitung über das Scheitern des Buchprojekts erfahren und daraufhin beschlossen, für die Umsetzung des Buches alles in die Wege zu leiten.

«Meine Mutter hat mir am Anfang gar nichts davon erzählt», so die Jungautorin. Denn ihrer Tochter ein zweites Mal falsche Hoffnungen zu machen, sei nicht infrage gekommen, erklärt Stefanie Grob. Doch Engeler meinte es ernst. Sein Einsatz beeindrucke die Mutter. «Er geht die Sache mit einer ganz anderen Motivation an als die Verantwortlichen des vorherigen Verlags.» Der Fachmann liess seine Kontakte spielen. Er fand diverse Sponsoren, überzeugte eine Druckerei vom Buchprojekt, und mit dem Verlag Co-Libri will er es schaffen, den Roman bis in April in ausgewählte Buchhandlungen zu bringen. Zudem sei es ihm wichtig, dass am Buch so wenig wie möglich verändert wird. Einzig die Zeichnungen hat Grob so angepasst, dass sie besser abdruckbar sind. 

 

Als der Traum platzte

Im November 2019 berichtete die Zeitung «Zürich West» erstmals über die zwölfjährige Jungautorin Hannah-Lynn Grob. Sie stand kurz vor einem persönlichen Durchbruch: der Veröffentlichung ihres ersten Romans. Drei Jahre Arbeit steckten dahinter. Alle Zeichen standen auf Grün. Das Manuskript war fertig und ein Kinderbuchverlag war bereit, für den Feinschliff zu sorgen. Es fehlten ihm aber noch die finanziellen Mittel. Dann kurz vor Weihnachten die Katastrophe: Völlig unerwartet stieg der Verlag aus. (db.)