Alba-Festival behördlich abgesagt

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Der Regierungsrat hat entschieden, die Bewilligung für das Alba Festival 2021 zu widerrufen. Er bedauert diesen Schritt, sieht in Anbetracht der Umstände aber keine Alternative zur Absage der Grossveranstaltung. Dies teilt der Regierungsrat des Kantons Zürich in einer Medienmitteilung mit. Die Veranstalter lassen den Entscheid nun juristisch prüfen.

Aktuell werden sämtliche Grossveranstaltungen unter dem Vorbehalt bewilligt, dass die Bewilligung widerrufen werden kann, sollte die epidemiologische Lage einer Durchführung entgegenstehen. Aktuell ist die epidemiologische Situation Besorgnis erregend. Die Belastung des Gesundheitswesens im allgemeinen und der Intensivpflegestationen im besonderen hat zugenommen und nähert sich der kritischen Grenze.

Eine Grossveranstaltung wie das Alba-Festival führt zu einer zusätzlichen Belastung der Spitäler, weil es an grossen Festivals erfahrungsgemäss Notfallpatienten zu versorgen gilt, welche teilweise nach der Erstversorgung Intensivpflege benötigen. Eine solche Zusatzbelastung der Spitäler will der Regierungsrat in der aktuell sensiblen Situation vermeiden. Aus demselben Grund haben der Kanton Thurgau und die Stadt Frauenfeld diese Woche der Ersatz-Veranstaltung für das Openair Frauenfeld die Bewilligung wieder entzogen.

Bedenken wegen Ferienrückkehrer

Hinzu kommt, dass sich das Alba-Festival primär an eine stark betroffene Community richtet. Erkenntnisse aus dem Contact Tracing des Kantons Zürich wie auch das Update der COVID-Science-Task-Force zeigen, dass sich Ferienrückkehrer aus dem Balkan überdurchschnittlich oft mit COVID-19 infiziert haben. Entsprechend haben auch auf den Intensivpflegestationen überdurchschnittlich viele Patientinnen und Patienten einen Bezug zum Balkan. Daraus lässt sich schliessen, dass die Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe zu tief ist, um in der derzeitigen epidemiologischen Lage eine solche Grossveranstaltung verantworten zu können.

Der Widerruf der Bewilligung für das Alba-Festival steht auch vor diesem Hintergrund: Der Regierungsrat möchte einerseits verhindern, dass es am Festival zu einer Verbreitung des Virus’ und nachgelagert zu einer zusätzlichen Belastung der Spitäler kommt. Andererseits empfindet es die Regierung als ihre Fürsorgepflicht, dem aktuell erhöhten Ansteckungsrisiko in dieser Bevölkerungsgruppe entgegen zu wirken und diese zu schützen.

Der Regierungsrat ist sich bewusst, dass der Widerruf der Bewilligung für die Veranstalter und ebenso für die Besucherinnen und Besucher des Alba Festivals eine Enttäuschung darstellt. In der Abwägung aller Faktoren ist er aber zum Schluss gekommen, dass sich dieser Schritt aufdrängt. (pd.)