Am 20. Februar 1819 erblickte Alfred Escher das Licht der Welt. Er sorgte um die Zeit der Bundesstaatsgründung 1848 für den grossen Fortschritt. Die ETH, die Credit Suisse und die Gotthardbahn gehören zu seinem Werk. Doch Escher hatte auch viele Neider.
Auf die Frage, wer die wichtigste lebende oder verstorbene Person Zürichs sei, antworten viele Menschen mit Alfred Escher. Das hat einen guten Grund: Wie kein Zweiter hat er die Entwicklung Zürich und des 1848 gegründeten Bundesstaats der Eidgenossenschaft geprägt. Würde der gestern Mittwoch vor 200 Jahren geborene Alfred Escher in der heutigen Zeit leben, hätte er neben seiner 34-jährigen Funktion als Nationalrat sinngemäss die Positionen folgender Personen inne: Regierungsrat und Finanzchef Ernst Stocker, Urs Rohner (Verwaltungsratspräsident Credit Suisse), ETH-Präsident Joel Mesot, Walter Kielholz (Swiss Re-VR-Präsident) sowie Monika Ribar, Verwaltungsratspräsidentin der SBB.
«König Alfred I.»
Wegen dieser selbst damals aussergewöhnlichen Machtfülle wurde Alfred Escher mit «König Alfred I.» oder als «Princeps» betitelt. So wurde Escher und sein Politikerkreis – heute würde man von Filz sprechen – zum Feindbild der Demokraten, der damaligen politischen Gegenbewegung zur radikal-liberalen Partei. Der Einfluss Eschers schwand im Laufe der Zeit. Dazu kamen gesundheitliche Probleme. Asthma, Fieber, Augenleiden, Furunkel. Ab 1878 verliess er seinen Landsitz «Belvoir» im Enge-Quartier immer seltener. Am 6. Dezember 1882 starb er 63-jährig. Tochter Lydia Welti-Escher vermachte den Belvoirpark der Öffentlichkeit. Heute beherbergt er die Hotelfachschule. (ls./ Foto: ETH-Archiv, Comet 1970)