Seit dem 4. Januar wird im Kanton Zürich geimpft. Viele Fragen sind offen, aber nicht alle. Die Termine hängen von der Menge Impfstoff ab, der zur Verfügung steht, wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich betont. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten, soweit bekannt.
Gegen das Coronavirus geimpft werden kann nur, wenn der Impfstoff zur Verfügung steht. Stand heute werden die Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna verimpft. Bisher sind nur diese beiden Impfstoffe von Swissmedic zugelassen. In Abklärung sind jene von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Impfstoff von Curevac und von Novavax sind bestellt. Gemäss BAG-Empfehlung werden im Kanton Zürich zurzeit die über 75-Jährigen und Menschen mit schweren Vorerkrankungen geimpft, ebenso die Menschen und das Personal in den gut 400 Alters- und Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen. Das Universitätsspital Zürich und das Stadtspital Triemli haben ebenfalls begonnen, Hochrisikopatienten zu impfen. Diese Zeitung hat die wichtigsten Fragen und Antworten (Stand Montagmittag) zusammengetragen.
Wann kommen die 65- bis 74-Jährigen dran?
Sie kommen gleich nach den Hochrisikopersonen dran, je nach zur Verfügung stehender Impfstoffmenge wohl ab März.
Wann sind die 18-Jährigen bis 64-Jährigen an die Reihe?
Das hängt von der Menge des Impfstoffs ab. Es sollen noch weitere Impfstoffe dazukommen. Es wird damit gerechnet, dass ungefähr ab April mehr Impfstoff vorhanden ist. Der meiste Impfstoff wird voraussichtlich im Juni da sein. Nach wie vor ist es das Ziel des Bundesrats, dass bis Ende Juni alle, die geimpft werden wollen, geimpft sind.
Wo kann sich die breite Bevölkerung impfen lassen?
Es wird im Kanton Zürich elf Impfzentren basierend auf den regionalen Spitalzentren geben. Diese sind in Meilen, Dietikon, Bülach, Uster, Wetzikon, Winterthur, Affoltern am Albis, Horgen, sowie in Zürich in der Messe Zürich, im Referenzimpfzentrum am Hirschengraben und im Triemli-Spital. Das Pilotimpfzentrum in der Messe Zürich wird ab Ende Februar aufgebaut. Die anderen Impfzentren gehen ab April in Betrieb. Der Standort am «Triemli» ist auf Stand-by und kann den Impfbetrieb nach Bedarf aufnehmen. Zudem impfen schliesslich ungefähr 700 Hausärzte und über 130 Apotheken. Personen mit Vorerkrankungen lassen sich besser beim Hausarzt impfen. Die vielen Orte sollen das Impfangebot für die Bevölkerung möglichst einfach machen. Ziel ist eine Kapazität von täglich 20000 Impfungen.
Muss man sich registrieren?
Ja, es gibt einen Registrierungsprozess. Bei der Anmeldung im Internet muss zuerst ein Gesundheitsformular ausgefüllt werden. Danach erhält man je nach Risikoprofil eine Auswahl an Terminen. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich ist daran, ein Registrierungstool, das gut funktioniert, zu entwickeln.
Kann man den Ort, wo man sich impfen lassen will, auswählen?
Ja, etwa am Wohnort oder am Arbeitsort.
Muss man zwei Impfungen machen?
Ja, die volle Wirkung, was aber nicht einem 100-prozentigen Schutz entspricht, tritt erst nach der zweiten Impfung ein, zumindest bei den bisherigen Impfstoffen. Die zweite Impfung muss innerhalb von ein paar Wochen nach der ersten erfolgen. Bei gewissen Anbietern würde nach ihrer Zulassung eine Dosis genügen.
Muss man für beide Impfungen an denselben Ort gehen?
Ja, es ist zumutbar, dass man sich zweimal an denselben Ort begibt. Es wird aus administrativen Gründen sonst schwierig.
Kann man sich auch in einem anderen Kanton impfen lassen?
Ja, viele wollen sich zum Beispiel am Arbeitsplatz impfen lassen. Die Behörden sind daran, das zu regeln.
Wird die Impfung registriert?
Ja. Die Impfung wird – wie bei Impfungen üblich – in den Impfausweis («Impfbüechli») mit Unterschrift und Stempel des Arztes eingetragen. Der ebenfalls vorhandene elektronische Impfausweis hat grundsätzlich die gleiche Gültigkeit wie der Papierausweis.
Helfen die Impfungen auch bei den Mutationen des Coronavirus?
Stand heute sind die Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna auch gegen die Mutationen wirksam. Vielleicht braucht es aber gewisse Anpassungen.
Kann man die erste Dose von Pfizer/ BioNTech spritzen lassen und die zweite von Moderna?
Nein, gemäss heutigem Wissen geht das nicht. Die Austauschbarkeit von Impfstoffen wird zurzeit aber getestet.
Was kostet die Impfung und ist sie obligatorisch?
Die Impfung ist gratis, Impfpflicht besteht grundsätzlich nicht.
Was sind die Impfnebenwirkungen?
Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle sind häufig. Manchmal kommt es auch zu Kopfweh, Müdigkeit und Schüttelfrost sowie selten zu allergischen Reaktionen. Über Langzeitnebenwirkungen ist noch nichts bekannt.
Wie lange hält der Schutz an?
Genau weiss man das noch nicht. Zurzeit geht man von sechs Monaten aus. Es ist auch möglich, dass man sich jährlich impfen lassen muss wie bei der Grippeimpfung.
Wenn man geimpft ist, muss man sich dann immer noch an die Hygienemassnahmen wie Abstand, Maske halten?
Ja, denn man weiss bisher nicht, ob man das Virus trotzdem übertragen kann.
Wer darf nicht geimpft werden?
Menschen bis 16 Jahre (Pfizer/BioNTech) beziehungsweise 18 Jahre (Moderna) sowie schwangere Personen. Das kann sich aber durchaus noch ändern, wenn mehr Erkenntnisse vorhanden sind.
Kann man sich auch noch im Herbst impfen lassen, wenn man es sich anders überlegt?
Ja, es ist zum Beispiel geplant, das Referenzimpfzentrum am Hirschengraben in der Stadt Zürich bis Ende Jahr zu betreiben.
Diese Fragen und Antworten stellen den Wissensstand vom Montagmittag dar. Sie garantieren keine Richtigkeit und Rechtmässigkeit. Weitere Infos: www.zh.ch Stichwort «Impfen» und www.bag.ch Hotline rund um die Uhr: Telefon 0800 33 66 55