An der Thurgauerstrasse plant die Stadt neben Wohnungen, Gewerbe und Schule einen Park. Bei einer Dialogveranstaltung holte Grün Stadt Zürich die Anliegen der Anwohner ab. Zu Diskussionen führten vor allem die Nutzung des Schützenhauses und das Verkehrsregime.
Der Wettbewerb für den neuen Park auf dem Areal Thurgauerstrasse war 2018 beendet. Im November 2019 wurde der Gestaltungsplan Schulhaus und Park vom Gemeinderat genehmigt. Bis Ende Jahr soll die baurechtliche Genehmigung vom Kanton vorliegen. Voraussichtlich im März 2021 wird das Stadtzürcher Stimmvolk über den Objektkredit Schule und Park abstimmen. Zwischen 2022 und 2023 soll der Park erstellt werden. 2023 soll auch das Schulhaus Thurgauerstrasse bezogen werden können.
Mitbestimmen ja, aber
Vergangene Woche lud Grün Stadt Zürich Anwohner und Interessierte zu einer Dialogveranstaltung ein. Im Mittelpunkt stand die Nutzung des neuen Parks. Mehrfach wurde betont, dass die Teilnehmenden mitbestimmen könnten. Gewisse Rahmenbedingungen seien aber gegeben. Zum Park gehören gemäss Stadt noch zu definierende Nutzungen wie Veranstaltungsbereich, Rückzugsnischen und Spielangebote. Zudem sind Wasserbecken und Lern- und Lehrpfad vorgesehen. Wichtig ist Grün Stadt Zürich, dass der Park wandelbar ist, das heisst, dass er den Bedürfnissen zukünftiger Nutzender angepasst werden kann. Gegenüber dem Wettbewerb habe sich nicht viel verändert, meinte Grün Stadt Zürich. Nur die Erschliessung sei verbessert worden.
Erschliessung umstritten
Die gute Durchwegung des Parks ist Grün Stadt Zürich wichtig. Aber auch für die Velofahrer wird gesorgt. Dass Velofahrer durch den Park fahren können, sorgte bei den Anwesenden aber für Diskussionen. Klar anderer Meinung als die Stadt waren sie jedoch betreffend Strassenanpassungen. So sieht die Stadt vor, dass die Grubenackerstrasse im Bereich des Parks eine Begegnungszone, das heisst eine Tempo-20-Zone wird. Sonst soll Tempo 30 gelten. In diesem Bereich ist ein Trottoir vorgesehen. Anwesende kritisierten, dass auf der Grubenackerstrasse nur beim Park Tempo 20 gelten soll. «Dies muss auf die ganze Strasse ausgedehnt werden, denn diese ist sehr stark befahren, nicht zuletzt weil sie ein Schleichweg ist», wurde argumentiert. Verkehrsfachleute der Stadt hielten fest, dass eine so lange Begegnungszone nicht sinnvoll sei, denn das Tempo werde so nicht eingehalten. Die Allmannstrasse soll ebenfalls eine Begegnungszone sein, eine Sackgasse mit Wendeplatz. An der Schärenmoosstrasse sind keine Veränderungen geplant. Hingegen wird die Eisfeldstrasse ausgebaut, mit Trottoir. Das Strassenbauprojekt Eisfeldstrasse wird am 13. März öffentlich aufgelegt. Die Realisierung des Strassenkonzepts ist für 2024 vorgesehen. Nicht Teil des Projektes ist die Verbindung vom Areal zum Seebacherplatz. Diese ist gemäss Stadt aber nach wie vor vorgesehen, allerdings gibt es zurzeit nichts Konkretes.
Zudem wurde von den Verkehrsfachleuten festgehalten, dass von den heute 102 blauen Parkplätzen 40 übrig bleiben. Diese befinden sich teilweise zwischen den Bäumen. Neu gibt es jedoch 20 Veloabstellplätze und 30 neue Bäume.
Dass nicht alle Bäume einheimisch sind, wurde von Anwesenden kritisiert. Grün Stadt Zürich wies darauf hin, dass auf dem zur Verfügung stehenden Boden teilweise nur exotische Bäume wachsen könnten.
Einig waren sich die Anwesenden, dass der neue Park HR-Giger-Park heissen soll nach dem Künstler HR Giger. «Er war ein Seebacher und sein Haus ist ganz in der Nähe des Areals», wurde betont. Dieser Vorschlag wurde mit viel Applaus quittiert. Den Anwesenden war weiter wichtig, dass der Park von allen Generationen genutzt werden kann. «Wir wollen einen lebendigen Park und keinen Designerpark», hielten einige Anwesende fest.
Trägerschaft Schützenhaus
Das Schützenhaus – es gehört dem Familiengartenverein Seebach – wird von der Stadt auf Wunsch des Quartiers in den Park integriert. Umstritten waren bei der Dialogveranstaltung allerdings die Nutzung und die Trägerschaft. Grün Stadt Zürich stellte sich vor, dass ein Drittel des Gebäudes als Lager und WC genutzt wird. Anwesende meinten, dass dafür ein anderer Ort gefunden werden und das ganze Schützenhaus dem Quartier zur Verfügung stehen müsse. Immer wieder betonten Anwesende, dass das Schützenhaus nicht von der Stadt, sondern von der Wohnbaugenossenschaft Grubenacker betrieben werden soll. Diese ist gemäss Auskunft des Familiengartenvereins bereit, das Schützenhaus vom Familiengartenverein zu kaufen. Das Schützenhaus wird nicht geheizt. «Eine Innendämmung ist aber vorgesehen», so Grün Stadt Zürich. Folgende Nutzungen seien möglich: Bühne mit 150 Sitzplätzen, Gastronomie mit 75 Sitzplätzen oder einzelne Containerräume. Die Trägerschaft müsse quartierbezogen sein, breit abgestützt und offen für alle. (pm.)