April April: Die Wiborada von Küsnacht gibt es nicht

Erstellt von Manuela Moser |
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Gestern war der 1. April - traditionsgemäss jubeln die Zeitungen den Leserinnen und Lesern eine Geschichte unter, die nicht stimmt. So tat es der "Küsnachter" auch. "Das Geheimnis der Wulp ist gelüftet" lautete der Titel der "Ente" - es ist nicht wahr, die Geschichte erfunden.

Wobei nicht alles: Wahr ist, dass es eine Wiborada aus St. Gallen gegeben hat, und dass die Asketin, welche sich aus einem frömmigen Glauben einmauern liess, tatsächlich vor 800 Jahren einge Nachahmerinnen gefunden hat. Auch die Renovationsarbeiten auf der Küsnachter Bergruine Wulp haben im vergangenen Herbst tatsächlich stattgefunden. Und last but not least: Die Expertinnen, die im Artikel zu Wort kommen - die Archäologin Carola Jäggi und die Theologin Ann-Katrin Gässlein - gibt es. Sie waren in den Scherz eingeweiht worden.

"Man muss etwas Wahres immer mit etwas Unwahrem mischen", verrät Daniel J. Schüz den "Trick", wie man gut lügt. Dass er den Zahn - sein eigener - eine Nacht lang im Kaffee eingelegt hat und dann mit Filzstift nachgebessert hat, gibt er auch preis. Nur so sah er dann aus wie 800 Jahre alt.

Rund ein Dutzend Küsnachterinnen und Küsnachter sind gestern denn zum Orstmuseum gepilgert, wo der Schädel und der Zahn der Küsnachter Wiborada ausgestellt werden sollte. Und auch ein Name wurde für die frömmige Frau aus Küsnacht gefunden - zu dieser Suche hatte die Museumsleiterin Elisabeth Abgottspon aufgerufen. Sie war selbstvertständlich auch in den Scherz eingeweiht. "April April" oder "Aprila", meinten die zehnjährige Louise und ihr kleiner Bruder lachend, sollte die Frau heissen.

Entschädigt wurden alle, die extra ins Museum gekommen waren, mit Guetzlis vom Küsnachter Beck Stefan von Burg, seine "Zwinkerlis "waren ein schöner Hinweis auf den 1. April-Scherz. Und sein Name - von Burg - die Verbindung zum ganz und gar erfundenen Geheimnis von der Wulp.

"April April" oder "Aprila" als Namensvorschlag – wir von der Redaktion finden: "Passt."