Aus für beliebte City-Wanderschilder

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Sie sind gestalterisch aus der Zeit gefallen, aber trotzdem beliebt: die City-Wanderschilder. Jetzt werden sie von der Stadt Zürich ersatzlos entfernt. Der Verein Zürcher Wanderwege hofft immer noch auf eine Lösung.  

Sie geben der Stadt einen lieblichen Anstrich und erinnern an eine gewisse Gemütlichkeit. Besonders auffällig und entsprechend beliebt sind sie in der City. Man findet sie aber auch in Aussenquartieren. Die Rede ist von den «Quartierwanderschildern». Sie geben Spaziergängern und Touristen die Gehdistanzen  in der näheren Umgebung an. Eine Mobilitätsform, die gerade Stadtrat Richard Wolff (AL) regelmässig als am umweltfreundlichsten propagiert. Trotzdem baut nun sein Departement diese Dienstleitung ab. Auf Anfrage sagt Evelyne Richiger vom Städtischen Tiefbauamt: «Schilder, die nicht mehr lesbar sind, werden abmontiert. Das Schild auf dem Foto wurde schon vor längerem abmontiert.» Systematisch würden die Schilder nicht abmontiert. Warum gibt's denn nicht einfach neue, lesbare Schilder? «Mit den heutigen Möglichkeiten (Smartphone-Applikationen und mobile Webseiten wie z. B. der Routenplaner der Stadt) sind Schilder in den Hintergrund gerückt. Dennoch sind wir mit dem Verein Zürcher Wanderwege im Gespräch. Zurzeit wird abgeklärt, wie andere Gemeinden mit der Signalisation von Wanderwegen im Siedlungsgebiet umgehen», so Richiger. 

In den 1990er-Jahren montiert
Ein wenig anders tönt es vom Verein Zürcher Wanderwege, auch wenn spürbar ist, dass man es mit der Stadt nicht verspielen will. Christine Füllemann, Technische Leiterin bei den Zürcher Wanderwegen: «Wir sind mit dem Tiefbauamt in Kontakt und versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden.» War es nicht ein vorschneller Entscheid? Warum suchte man nicht früher  das Gespräch für eine Analoglösung? Dazu gibts keine Antworten von den Beteiligten. Das Wanderwegenetz in der Stadt stammt aus den 1990er-Jahren. Die Idee stammt vom Verein Zürcher Wanderwege. «Wir haben freiwillig mitgemacht und nicht aus einem gesetzlichen Auftrag hinaus», betont hingegen die Stadt. 
Enttäuscht werden übrigens Schildersammler und Heimweh-Zürcher. Denn neuerdings werden die Schilder «fachgerecht entsorgt», wie Evelyne Richiger sagt. «Früher haben wir auf Anfrage Strassenschilder und Wegweiser gratis abgegeben. Jedoch wurden diese teuer auf Auktionsplattformen verkauft. Das war nicht in unserem Sinne.» (ls.)