Bald mehr als nur ein Café

Erstellt von Dennis Baumann |
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Das Kafi Carl in Küsnacht erweitert sein Angebot. Mit Konzerten, Vorträgen und anderen kulturellen Beiträgen werden die Gäste nun auch unterhalten. Am 29. Oktober macht die Erlenbacher Kochbuchautorin Annabella Knaur das Debüt.

Zentral gelegen, gleich neben dem Bahnhof Küsnacht befindet sich ein beliebter Treffpunkt. Das Kafi Carl, das Gäste den ganzen Tag über mit diversen Kaffees und Speisen bedient. «Bald treten hier regelmässig Leute auf», sagt Matthias Schmutz, Wirt des Kafi Carl. Seit April 2020 betreibt er mit seiner Frau Chantal Wiebach das Café und hatte von Anfang an die Idee, mehr anzubieten als lediglich Kaffee.

Unter dem Motto «Kafi und mehr» sollen die Gäste auch unterhalten werden. Konzerte, Vorträge, Stand-up-Comedy und weitere Beiträge sind geplant. Jeweils ein bis zwei Mal im Monat wird die Stube des Cafés zur Bühne. Am 29. Oktober macht die Erlenbacher Kochbuchautorin Annabella Knaur das Debüt. In einem Vortrag zeigt sie, was hinter der Entstehung eines Kochbuchs steckt und lässt das Publikum, die eine oder andere Leckerei ­degustieren.

Kafi Carl startet holprig

Das Café ist noch jung. Erst seit eineinhalb Jahren ist das Lokal an der Bahnhofstrasse 4 unter dem Namen Kafi Carl ­bekannt. Für 18 Jahre stand dort das
Café Münz. Im Frühjahr 2020 suchte die ­ehemalige Wirtin einen Nachfolger. Geboren war das Kafi Carl, benannt nach Wiebachs Vater, der zu Lebzeiten Kaffee vertrieben hat.

Die Gastronomiebranche war für das Ehepaar zum damaligen Zeitpunkt noch fast Neuland. Das neue Konzept für das Café habe die Besitzer allerdings überzeugen können. Vom Morgencafé zum Tagescafé und neben Kaffee und Speisen auch noch Unterhaltung, das Konzept war für die Besitzer ausgereift genug. «Wir möchten einfach etwas mehr sein als nur ein Café, um auch neue Gäste damit anzulocken», so Schmutz.

Im Pandemiejahr zu starten, war eine Herausforderung. «Im ersten Jahr hatten wir sechs Monate lang zu», erzählt der Wirt. Nach der Übernahme konnte das Kafi Carl erst nach Ende des ersten Lockdowns im Mai 2020 öffnen. Ende Jahr bis Mai 2021 folgte die zweite Schliessung. Die eigentliche Hauptidee, die Gäste mit ­diversen Auftritten zu unterhalten, war aufgrund der Coronamassnahmen des Bundes nicht möglich.

Die schwierige Anfangsphase war zumindest lehrreich. Mit wenig Erfahrung in der Gastronomie Fuss zu fassen, sei nicht leicht gewesen. Vor allem die Tagesplanung sei jedes Mal aufs Neue eine ­Herausforderung. «An einem Tag haben wir 30 Menüs verkauft. Am nächsten null. Planung in der Gastronomie ist nicht einfach», erklärt Schmutz.

Lokale Beiträge fördern

Seit der Einführung des Covid-Zertifikats können die Wirte des Cafés konkret planen. So sind für die kommenden sechs Monate diverse Anlässe geplant. Meist lokale Kulturschaffende werden im Café auftreten. Neben der Kochbuchautorin Annabella Knaur aus Erlenbach wird das Café im November Bühne für das Küsnachter Musik-Duo Lullabies for Lovers oder für den Fotojournalisten Patrick Rohr mit einem Vortrag über sein Buch «Die neue Seidenstrasse – Chinas Weg zur Weltmacht.»

«Wir sind offen und freuen uns, wenn jemand auf uns zukommt und unser Lokal als Bühne nutzen möchte», so Schmutz. Um die Aufwände zu decken, kostet der Eintritt für ein Kulturevent pauschal 25 Franken. Die Beiträge beschränken sich allerdings nicht nur
auf Gastbeiträge. Die beiden Gastgeber ­Matthias Schmutz und Chantal Wiebach veranstalten zusammen mit Beraterkolleginnen und -kollegen zahlreiche Workshops über Themen rund um den Arbeitsplatz.