Mehr Biber im Kanton Zürich

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Der Biber breitet sich im Kanton Zürich weiter aus. Der einst ausgestorbene Nager hat den nördlichen Kantonsteil bereits dicht besiedelt. In den letzten Jahren hat er sich auch im Süden des Kantons in neuen Revieren niedergelassen.

Seit seiner Wiederansiedlung in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts breitet sich der Biber nach und nach wieder entlang der einstmals von ihm bewohnten Gewässer aus – auch im Kanton Zürich. «Insbesondere im nördlichen Kantonsteil besiedelten seither sowohl Einzeltiere als auch Biberfamilien laufend neue Gewässerabschnitte», schreibt die Baudirektion des Kanton Zürich in einer Medienmitteilung. Alle drei Jahre lässt die Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich erheben, wo sich Biber im Kanton angesiedelt haben und in welcher Zahl. Zwischen November 2019 und März 2020 haben sich dazu 70 Freiwillige auf Spurensuche begeben: «Da sich der Biber immer weiter ausbreitet, wurden dieses Mal nicht nur die relevanten Gewässerabschnitte, sondern erstmalig die gesamten rund 1000 Kilometer Gewässerstrecke im Kanton abgeschritten», heisst es weiter.

29 neue Reviere erfasst
Wie sich anhand verschiedener Spuren wie etwa Frass- und Fällplätzen oder Bauten zeigt, leben im Kanton Zürich inzwischen rund 480 Biber, die sich auf 135 Reviere verteilen: «Der Biberbestand hat in den letzten drei Jahren damit um 21,5 Prozent zugenommen, die Zahl der Reviere um 27,3 Prozent.» Die aktuelle Verbreitung des Bibers im Kanton Zürich konzentriert sich – wie schon in der letzten Erhebung – auf die nördliche Kantonshälfte. Hier besiedelt der Biber vor allem die Thur und den Rhein sowie die entsprechenden Einzugs-gebiete.

«Baumeister der Natur»
Wo sich der Biber niederlässt, gestaltet er als emsiger «Baumeister der Natur» die Landschaft aktiv mit. Er schafft dabei ungewöhnlich artenreiche Lebensräume, was ihn zu einem willkommenen Helfer bei der Rückkehr seltener Pflanzen und Tiere macht, so etwa des Eisvogels, der Geburtshelferkröte, der Ringelnatter oder von Wattvögeln und Rallen. Auch Fische werden in vom Biber bewohnten Gewässern zahlreicher.
Zur Schaffung von Transportwegen und um an Nahrung zu kommen fällt der Biber Bäume, staut Bäche und untergräbt zuweilen Strassen und Wege: «Das kann zu Konflikten führen. In solchen Fällen hilft die Biberfachstelle des Kantons Zürich, den Biber in die Schranken zu weisen und Schäden zu verhindern», so die Baudirektion. (pd.)