Brunaupark-Mieter sorgen sich um ihre Zukunft

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Die Credit Suisse plant beim Brunaupark an der Grenze von Kreis 2 und 3 eine neue Grossüberbauung. Für die Bewohner ist die Unsicherheit gross. Die Migros will hierbleiben – inklusive ihres Gartencenters.

Wenn es nach den Plänen der Pensionskasse der Credit Suisse geht, dürfte sich der Brunaupark in Zürich in den nächsten Jahren stark verändern. Zwischen Saalsporthalle und der Giesshübelstrasse soll eine neue Grossüberbauung realisiert werden. Dies berichteten kürzlich «Inside Paradeplatz» und «Tages-Anzeiger». Rund 400 Mieterinnen und Mieter fragen sich nun, wie lange sie noch in ihren aus den 80er- und 90er-Jahren stammenden Wohnungen bleiben können.
Der Mieterinnen- und Mieterverband Zürich lud deshalb zu einer Mieterversammlung. Für Walter Angst, Sprecher des Verbands, ist klar: «Es war eine spannende Veranstaltung.» Beim Brunaupark handle es sich nicht um eine x-beliebige Überbauung. «Der Verwaltung Wincasa mangelt es an der nötigen Sensibilität», so Angst. Gemeinsam überlegen sich die Betroffenen nun die nächsten Schritte. Die Mieterinnen und Mieter würden im Dunkeln tappen. «Sie wollen endlich umfassend informiert werden – und sie wollen Stellung nehmen zur Planung der CS-Pensionskasse», sagt der AL-Gemeinderat.

Credit Suisse hält sich bedeckt
Was auf dem Areal konkret umgesetzt wird, ist noch unklar. Vier Architekturbüros waren von der Pensionskasse der Credit Suisse zu einer Machbarkeitsstudie eingeladen worden. Wohnungen und Ladenzentrum sollen etappenweise ersetzt werden. Visualisierungen von Stücheli Architekten zum Studienauftrag Brunaupark zeigen gemäss Website des Architekturbüros beispielsweise Hochhäuser. Ebenfalls offen ist, wie der Zeitplan aussieht. Diverse Wohnungen im Gebäude Wannerstrasse 20 bis 28 werden nur noch befristet bis September 2020 angeboten.

Vonseiten der Pensionskasse der Credit Suisse heisst es auf Anfrage lediglich: «Momentan prüft die Pensionskasse der Credit Suisse Group (Schweiz) verschiedene Optionen für die Neugestaltung des Areals, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.» Derzeit seien Abklärungen im Gang. Die Mieterschaft werde informiert, sobald Details über die nächsten Schritte vorliegen würden.
Ebenfalls von den anstehenden Veränderungen betroffen ist das Ladenzentrum an der Giesshübelstrasse. Unter anderem betreibt dort die Migros einen grossen Supermarkt, ein Restaurant, ein Sportgeschäft und ein Gartencenter. Letzteres ist der einzige grosse «Do it + Garden» der Migros auf Stadtgebiet und entsprechend beliebt bei der Quartierbevölkerung.

Migros-Gartencenter soll bleiben
Wie Francesco Laratta, Sprecher der Genossenschaft Migros Zürich, sagt, stehe man in Kontakt mit der Eigentümerschaft. So wie es im Moment aussieht, dürfte das Detailhandelsunternehmen langfristig mit einem breiten Angebot im Brunaupark bleiben. Während der Bauphase will die Migros eine Provisoriumslösung anbieten. Laratta: «Nach aktuellem Stand werden wir auch in Zukunft einen attraktiven ‹Do it + Garden› betreiben.»
Im Gemeinderat ist aktuell eine für dringlich erklärte Interpellation der SP, Grünen und AL hängig. Der Stadtrat soll unter anderem beantworten, ob Vertreter der Stadt bei der Vorbereitung des Studienauftrags oder im Beurteilungsgremium beteiligt gewesen sind. (pw.)