Busse der Linie 80 transportieren morgens vor allem Studenten

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Die Busse der Linie 80 zwischen Oerlikon und ETH Hönggerberg sind vor allem morgens häufig übervoll. Zahlreiche Studenten und Mitarbeitende der ETH
verkehren dann auf dieser Linie. Für die Quartierbevölkerung bleibt wenig Platz.

Die Situation ist allen Fahrgästen zwischen Max-Bill-Platz und Lerchenhalde bekannt. Wenn sie morgens zwischen 7 und 9 Uhr in die Busse der Linie 80 einsteigen wollen, sind diese meistens übervoll. Im schlimmsten Fall finden sie gar keinen Platz im Bus. Sie warten dann auf den nächsten, in der Hoffnung, dass es in diesem Platz hat. Die meisten Fahrgäste sind Studentinnen und Studenten sowie Mitarbeitende der ETH Hönggerberg.

Stark frequentiert
Die Linie 80 gehört zwischen Oerlikon und Altstetten sowie in umgekehrter Richtung zu den sehr stark frequentierten Linien mit einem dichten Takt, wie die VBZ auf Anfrage festhalten. «Zwischen 7 und 9 Uhr steigen beim Bahnhof Oerlikon an Werktagen um die 700 bis 750 Personen in die Busse der Linie 80 ein.» Wie viele von dort bis zur ETH Hönggerberg fahren, ist den VBZ nicht bekannt, da das Unternehmen nur zu- und aussteigende Personen erfasst. Bekannt ist allerdings, dass bei der Haltestelle ETH Hönggerberg zwischen 7 und 9 Uhr täglich 750 bis 800 Personen aussteigen.
Weiter wissen die VBZ, dass bei der Haltestelle Glaubten Richtung ETH Hönggerberg von der Linie 40 aus Seebach jeden Tag zusätzlich ungefähr 30 Prozent der Fahrgäste auf der Linie 80 zusteigen. Auch diese finden im 80er-Bus häufig nur knapp Platz.
Eine Lösung für diese für die Quartierbevölkerung schwierige Situation ist zurzeit nicht in Sicht. Zwar sollen gemäss VBZ im Jahr 2022 im Rahmen der geplanten Elektrifizierung grössere Trolleybusse auf der Linie 80 eingesetzt werden. Aber auch diese werden dem prognostizierten Zuwachs von Studierenden und Mitarbeitenden an der ETH Hönggerberg nicht genügen. An der Hochschule werden bis 2040 um die 20 000 Personen arbeiten oder studieren.

Andere Lösungen?
Vorschläge für andere Transportmittel zur ETH Hönggerberg wie Tram, Seilbahn oder unterirdische S-Bahn mit Tunnelbahnhof wurden zwar in den letzten Jahren immer wieder vorgebracht, aber trotz konkreten Vorstellungen nicht ernsthaft in Betracht gezogen. Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) hat sich gar gegen ein Tram auf den Hönggerberg ausgesprochen, mangels Bedürfnis. Im Richtplan ist dieses allerdings aufgeführt.
Proteste wegen der überfüllten Busse vor allem aus Richtung Affoltern haben bisher keine Wirkung erzielt. Und solange muss die Quartierbevölkerung hinten anstehen. (pm.)

Seilbahn: Die FDP-Gemeinderäte Michael Baumer und Christoph Luchsinger beauftragten den Stadtrat mittels einer Motion, dem Gemeinderat einen Projektierungskredit vorzulegen. Mit diesem sollen die nötigen Grundlagen für eine Anbindung der ETH Hönggerberg mittels Seilbahn erarbeitet werden, inklusive Bedürfnisanalyse und Wirtschaftlichkeitsrechnung. Die Gemeinderäte begründen dies damit, dass der Regierungsrat in der Festsetzung des regionalen Richtplans diejenigen Seilbahnprojekte, welche auch der Verkehrserschliessung dienen, gestrichen hat. Der Regierungsrat begründet dies mit mangelnder planerischer Grundlagen, fehlender Bedürfnisanalyse und Wirtschaftlichkeitsrechnung. «Mit der Streichung wird die bereits heute bestehende Verkehrsproblematik nicht gelöst», halten die Gemeinderäte fest. Das Potenzial und das Bedürfnis würden sich mit dem geplanten Ausbau der ETH noch akzentuieren. (pm.)