Mit Standing Ovation endete die diesjährige Premiere des Circus Knie auf dem Sechseläutenplatz. Einige Höhepunkte des Programms «formidable» waren
Drohnenshow, Pferde, Akrobatik und Comedy. Nächstes Jahr feiert Knie sein 100-Jahr-Jubiläum.
Das Premieren-Publikum, darunter einige bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Show, kam in den Genuss einer Zirkusshow mit viel Können, Charme und Witz. Unter dem Titel «formidable» wurde den Anwesenden die ganze Vielfalt von Zirkus vor Augen geführt. Das Publikum honorierte den Auftritt mit Standing Ovation.
Viel Comedy
Doch gleich bei der Begrüssung des Publikums läuft im diesjährigen Programm nicht alles rund. Clownin Helga Schneider sucht ihren Platz im Publikum, anstatt zu arbeiten. Sie unterhält als selbst ernannte Queen of Comedy mit witzigen Sprüchen über Themen wie Frauen, Alter und Männer. Sie fliegt unter die Zirkuskuppel, reitet auf einem Kamel und mischt sich immer wieder unters Publikum. Auch Clown Coperlin versteht es unter dem Motto «Welcome zu Las Vegas» das Publikum gekonnt mit einzubeziehen.
Nur noch staunen können die Zuschauerinnen und Zuschauen beim Auftritt von «Future Man» Alexandr Batuev. So wie er Beine und Arme, ja den ganzen Körper verdreht, muss man sich fragen, ob der Mann tatsächlich auch Knochen hat. Dass er am Schluss in einer relativ kleinen Kiste Platz findet, ist der Höhepunkt seiner Präsentation.
Schönheit und Kraft
Pferde gehören zu Knie. Mit Schönheit und Kraft bestechen auch dieses Jahr die zahlreichen weissen und schwarzen Pferde. Ivan Frédéric Knie, Mary-José Knie und Maycol Errani zeigen verschiedene Pferdedressuren. Die kleine Knie-Prinzessin Chanel Marie Knie ist Mittelpunkt einer herzigen Show mit zwei Lamas. Den Jö-Effekt des Abends hat sie auf sicher.
Die acht Russinnen der Skokov Troupe schweben zwischen zwei russischen Schaukeln. Die speziellen Lichtverhältnisse sorgen für eine fast mystische Stimmung. Fratelli Errani und Spicy Cirus wirbeln durch die Luft mit einer Schnelligkeit, die kaum zu überbieten. Auch hier überzeugt die Körperbeherrschung der Akrobatinnen und Akrobaten. Das Circus Theater Bingo zeigt energievolle Tanzeinlagen.
Bei 2-Zen-O ist «Love in the Air». Marie-Eve Bisson und Jonathan Morin winden sich mit erotischen Einlagen zwischen zwei gekreuzten Reifen in der Luft. Laura Miller hingegen zeigt Ästhetik zwischen Luft, Wasser und Feuer.
Tanz der Lichter
Franco Knie junior führt mit seiner Frau Linna Knie-Sun und Sohn Chris Rui erstmals Drohnen in der Zirkusmanege vor. Er vereint damit modere Technik mit Tradition und zeigt eine in der Schweiz noch unbekannte einzigartige Zirkusnummer mit dem Titel «synthetic swarm». Die magischen Drohnen stammen von der ETH Zürich.
Abgeschlossen wird der Abend mit dem gemeinsamen Auftritt aller Artistinnen und Artisten. Insgesamt treten dieses Jahr 38 Artistinnen und Artisten aus zehn Nationen im Programm auf.
100 Jahre Knie
Im nächsten Jahr feiert der Schweizer Nationalzirkus das 100-Jahr-Jubiläum. Die Zirkusfans dürfen gespannt sein, was dann auf dem Programm steht. (pm.)