Corona-Kolumne: Die Welt hält den Atem an, was tun wir?

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Wir leben in einer schwierigen Zeit. Diesen aussergewöhnlichen Moment für die Welt – und auch für uns selber – sollten wir zum Anlass nehmen, um innezuhalten. Die kollektiven Ängste werden nun sichtbar. Dies zu erkennen, ist hilfreich, denn die Energiefelder bestimmen weitgehend das Geschehen und die Qualität der Kommunikation. Wird uns dies klar, verstehen wir, wie wichtig es ist, sich nicht von der emotionalen Infektion anstecken zu lassen.

Lenken wir bewusst unsere Aufmerksamkeit auf das Vertrauen in die Entwicklung des Lebens, erwächst aus der inneren Quelle eine stille Sicherheit, die sich dem, was werden will, öffnet. Jede Krankheit, jede Krise hat eine Bedeutung für die Welt und für jeden Einzelnen. Nutzen wir die Entschleunigung, um Fragen zuzulassen, die das Herz berühren:

Welche Beziehung habe ich zu mir und zu den Menschen, zur menschheitlichen Gemeinschaft und zur Natur?

Welche Bedeutung hat jede bzw.jeder von uns im komplexen Weltgeschehen?

Welche Prioritäten setzen wir, und welche Veränderung sollte ergriffen werden?

Wir sind gewohnt, für das Materielle Verantwortung zu übernehmen. Dabei haben wir die Seelenkultur vernachlässigt. Der Schritt von der Natur zur Kultur ist eine Lebenskunst, die dem Menschen anvertraut ist. In diesem Sinne ist die Seelenkultur eine schöpferisch-künstlerische Gestaltung des eigenen Lebens: Sie ermutigt auch in schweren Momenten und verleiht der eigenen Wahl und Handlung Sinn.

Wir brauchen gerade jetzt eine tragfähige, schöpferische Seelenkultur der Mitmenschlichkeit. Daraus erwachsen Solidarität und Mitgefühl für die Schwierigkeiten der anderen. Dies ist die Kernkompetenz einer Seelenkultur, die ein Bewusstsein für das Ganze umfasst und Lichtpunkte ins Kollektiv setzt.

Es liegt an uns, mit Klarheit und Standfestigkeit das zu tun, was angebracht ist: Für eine tragfähige Seelenkultur Verantwortung zu übernehmen, entscheidet über das schöpferische Potenzial der Zukunft! (Beatrice Wäger Hayoz)