«Damit Kinder nicht geschlagen werden»

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Eine 5. Klasse der Schule Altstetterstrasse hatte sich mit dem Thema «Gewalt gegen Kinder»  befasst und am Montag dieser Woche auf dem Lindenplatz Unter­schriften gesammelt. ­Nachfolgend die Berichte der Schülerinnen und Schüler.

Am Montagmorgen, 1. März schauten 20 Kinder der 5. Klasse gespannt zu den zwei Kursleitenden. Sie kamen von NCBI* und das Thema war «Keine Daheimnisse»: keine Gewalt gegen Kinder zu Hause. Sie haben uns Fragen gestellt zum Thema Gewalt zu Hause. Wir mussten in Gruppen verschiedene Bestrafungen aufschreiben. Wir haben auf einer Weltkarte gesehen, in welchen Ländern es verboten ist, Gewalt gegen Kinder anzuwenden, wo es in gewissen Bereichen (Schule) verboten und wo es nicht verboten ist (Elternhaus).

Nach dem Workshop hatten wir mit unserer Klassenlehrerin die Idee, Unterschriften zu sammeln und Flyer und Plakate aufzuhängen. Das machen wir, damit sich der Bundesrat über das Thema Gewalt zu Hause Gedanken macht. Wir sammeln Unterschriften in der Woche 14 an verschiedenen Plätzen in Altstetten und im Schulhaus. Die Bögen schicken wir an Alain Berset, der hoffentlich ein Gesetz macht, dass Kinder zu Hause nicht mehr geschlagen werden dürfen.
Es gibt in der Schweiz nämlich kein Gesetz, welches Kindern und Jugendlichen das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung einräumt. Dagegen in der Schule sind körperliche Strafen nicht erlaubt.
Fabjona, Jon, Niels, Sara, Tin, Zakria

Wir haben unser Projekt erklärt

Am Montagnachmittag sind wir auf dem Lindenplatz Unterschriften sammeln gegangen. Es hat ein bisschen geregnet. Auf dem Lindenplatz haben wir uns in Zweier- oder Dreiergruppen aufgeteilt. Wir sind langsam zu den Menschen hingegangen und haben sie dann freundlich begrüsst. Wir haben uns vorgestellt und unser Projekt erklärt: «Wir sammeln Unterschriften, damit Kinder zuhause nicht mehr geschlagen werden dürfen. Die Schweiz hat zwar die UNO-Kinderrechtskonvention unterschrieben, aber sie hat kein festes Gesetz daraus gemacht.» Wir haben alle Leute angesprochen. Manche Personen haben uns nicht beachtet, aber die meisten sind stehen geblieben. Sie haben zum Beispiel geantwortet: «Wir müssen nach Hause», «ich habe Stress» oder «ich habe schon unterschrieben». Die Leute, die unterschreiben wollten, sagten unter anderem: «Das ist eine gute Sache», «das ist schön», «die Eltern sollten lieber nur schimpfen» oder «das hätte ich auch gerne gemacht». Eine Frau war sehr nett und hat gerade zweimal unterschrieben (man sollte eigentlich nur einmal unterschreiben). Sie meinte, dass es gar nicht gehe, wenn Kinder zuhause geschlagen werden. Jede Gruppe hat am Nachmittag ungefähr zwischen 20 und 30 Unterschriften gesammelt. Es war toll und wir hatten viel Spass. Nori, Lili und Jon