Der idyllische Platz bei der Holderbachhütte Hönggerberg ist zum kleinen Werkhof geworden. Er ist mit Baggern, Kunststoffrohren und anderen Bauutensilien verstellt. Ein Hindernis für die Bevölkerung, aber eine Notwendigkeit für die künftige Stromversorgung im Quartier.
Im Wald am Hönggerberg wird seit Wochen gegraben. An verschiedenen Orten verhindern Baugruben den Durchgang für Passanten und Velofahrende. Die gesperrten Wege und Plätze sind signalisiert. Es gibt Hinweistafeln, die über die Bauarbeiten informieren. Trotzdem sind Fragen in der Bevölkerung aufgetaucht.
Leitungen mehr als 50 Jahre alt
Tatsache ist, dass zwischen dem EWZ-Unterwerk Herdern und dem EWZ-Unterwerk Hönggerberg Hochspannungsleitungen ersetzt werden müssen. «Zürich Nord» hat mit Patrick Mächler, Leiter Hochspannungsleitungen, und Nicolas Meyer, Projektleiter Hochspannungsleitungen, vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich gesprochen und erfahren, dass Kabel-Hochspannungsleitungen eine Lebenserwartung von vierzig bis fünfzig Jahren haben. Patrick Mächler betont: «Die Leitungen am Hönggerberg sind mehr als fünfzigjährig. Damit die Stromversorgung in der Stadt Zürich sowie im Quartier weiterhin gewährleistet werden kann, müssen sie ersetzt werden. Damit das reibungslos über die Bühne gehen kann, werden – neben den bestehenden Leitungen – Betonschächte für Kunststoffrohre erstellt. In diese werden später die neuen Hochspannungskabel eingezogen.»
Leitungen unter dem Holderbach
Unterhalb des Tierheims befindet sich das EWZ-Unterwerk Hönggerberg mit der Freiluftschaltanlage. Ein kleines Stück davon ist sichtbar, der Rest befindet sich unter dem Boden. Von hier aus führten die Hochspannungskabel bisher unter der Fussgängerbrücke durch. Der kleine Übergang wird im Quartier deshalb auch «Kabelbrüggli» genannt. Doch im Rahmen des Leitungsbaus werden die neuen Leitungen im Tobel beziehungsweise unter dem Holderbach verlegt. Die beiden Experten vom Elektrizitätswerk erklären: «Damit passen wir uns der aktuellen Technik an, die Leitungen sind unter dem Bach besser vor Naturkatastrophen geschützt.» Auf die Frage, wie der Zugang zum steilen Tobel vorgenommen werde, antworten sie: «Der Zugang zum Tobel ist heute dank einer modernen Maschine – einem Spinnenbagger – möglich.» Selbstverständlich bleibt das «Kabelbrüggli» erhalten. Die Bauarbeiten dauern allerdings etwas länger als vorgesehen. Das Wetter im Februar hat ein zügiges Vorwärtskommen verhindert. Doch bis Ende Jahr sind Wege und Plätze im Hönggerberg-Wald wieder normal begehbar.
Der Leitungsbau am Hönggerberg ist lediglich ein Teil der gesamten Energieversorgung in der Stadt Zürich. Im Lauf der Zeit sollen noch weitere Leitungen erneuert werden. Das ist gemäss den beiden EWZ-Verantwortlichen notwendig, damit das Licht in den Strassen und Haushalten in Zürich nicht ausgeht. (ch.)
Es besteht Lebensgefahr
Die Baustelle mit den Baugruben sind signalisiert und abgesperrt. Doch immer wieder gibt es Jogger, Spaziergänger und Velofahrende, welche sich hinter den rot-weissen Abschrankungen durchquetschen. Das ist gefährlich und kann zu schweren Unfällen führen, wenn ein Bagger ausschwenkt. Die Fahrer befinden sich hinter der Absperrung und rechnen nicht mit Passanten oder Velofahrenden im gesicherten Baustellenbereich. (ch.)