Das älteste Feuerwehrdepot wird ersetzt

Erstellt von Manuela Moser |
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Die Abstimmung am Sonntag zeigte klarer als erwartet, dass die Küsnachter Bevölkerung ein modernes Feuerwehrgebäude will. Das neue Gebäude wird am gleichen Ort 2023 bezugsbereit sein. Als Nächstes zieht die Feuerwehr vorübergehend an die Freihofstrasse.

Das älteste Feuerwehrgebäude des Kantons Zürich geht in Pension: Am Sonntag haben die Küsnachterinnen und Küsnachter mit 84,6 Prozent Ja gesagt zum vorgeschlagenen Baukredit für ein neues Depot. Kostenpunkt: 12,1 Millionen Franken. 4281 stimmten der Vorlage zu, nur 730 legten ein Nein in die Urne. 48 Stimmzettel blieben leer. Die Stimmbeteiligung lag bei 57, 2 Prozent.

Wenig Kritik vor der Abstimmung

Im Vorfeld hatte es wenige kritische Stimmen gegeben. Zwar waren die Baukosten anfangs viel tiefer angesetzt – bei 7,2 bis 9 Millionen Franken –, doch einzig das Bürgerforum äusserte sich dazu negativ. Anderer Kritikpunkt waren die Wohnungen im heutigen Depot, die dem Neubau weichen müssen, und ein Einfamilienhaus. Es werden zwar als Ersatz im Obergeschoss zwei neue 4,5-Zimmer-Woh­nungen gebaut, doch ob die heutige Depandance neben dem Feuerwehrgebäude dereinst für gemeinnützigen Wohnraum zur Verfügung steht, ist noch offen. «Es ist noch nichts entschieden», lässt sich Liegenschaftenvorsteher Ueli Schlumpf (SVP) zitieren. Gleichzeitig zeigt er sich zufrieden ob des eindeutigen Resultats. «Mit so einem klaren Ja-Stimmen-­Anteil habe ich nicht gerechnet», sagt er. Dennoch leuchte es ein, dass ein altes Gebäude aus dem Jahr 1936 jetzt unbedingt eine Anpassung benötige. Immerhin wurden die letzten Erneuerungen vor 45 Jahren vorgenommen.
Der Neubau wird an der gleichen Stelle zu stehen kommen. Im nächsten Frühling beginnen die Aushubarbeiten. «Die nächsten Stationen sind die Ausschreibung und der Terminplan», sagt Schlumpf. Bereits heute Donnerstag findet dazu eine erste Sitzung statt. Bis zur Fertigstellung des neuen Depots wird die Feuerwehr an die Freihofstrasse zügeln müssen. Dort werden die Feuerwehrleute in eine Halle der Werke am Zürichsee einziehen. Anfang 2023 sollte dann das neue Depot bezugsbereit sein.

Der Neubau wird nebst den erforderlichen Räumen für die Feuerwehr auch über eine Tiefgarage für 22 Fahrzeuge ­sowie einen Theorieraum verfügen. Im Abstimmungsbüchlein wurde das neue Depot als Ort beschrieben, der die  gesetzlichen Vorschriften erfüllt und mit seinen attraktiven Arbeitsbedingungen die Einsatzbereitschaft und Motivation der Angehörigen der Feuerwehr erhöht.

Offen bleibt noch die Frage, was mit den seltenen Apfel- und Birnbäumen auf der Zwingliwiese geschieht, die der Verschönerungsverein Küsancht kultiviert. Die Wiese liegt direkt hinter dem jetzigen Depot und die Grünen sowie das politische Netzwerk Rotgrünplus hatten Befürchtungen geäussert, dass diese durch die Bauarbeiten gefährdet sein könnten. «Dem Gemeinderat liegt die Zwingliwiese auch am Herzen», sagt Liegenschaftenvorsteher Ueli Schlumpf. Es sei geplant, die Wiese möglichst nicht zu tangieren während der Bauarbeiten. Und: Die Bäume, die gefällt werden müssten, würden ersetzt.