«Das Gewerbe-Netzwerk funktioniert gut»

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«Die Massnahmen des Bundesrats sind hundertprozentig richtig», sagt Felix Weber, der in der Coronakrise täglich für die Mitglieder des Gewerbevereins Zürich 2 im Einsatz ist.

Thomas Hoffmann

«Die Gewerbeverbände auf städtischer, kantonaler und nationaler Ebene leisten hervorragende Arbeit», lobt Felix Weber. Sie hätten sich dafür eingesetzt, dass die Politik die richtigen Hilfsmassnahmen ergreife. Und nun würden die Entscheide aus dem Bundesrat zügig ausgedeutscht und man erkläre, was sie fürs Gewerbe bedeuten. «Zudem zeigen die Verbände auf, was wir tun können. Dafür habe ich von vielen Mitgliedern ein Dankeschön gehört», so der Präsident des Gewerbevereins Zürich 2, der die Informationen an die einzelnen Mitgliedfirmen weiterleitet. «Unser Netzwerk funktioniert gut», sagt Weber, der täglich fast eine Stunde in Zusammenhang mit der Coronakrise aufwendet. Bei den Mitgliedern gehe es oft um existenzielle Themen. «Die Frage, wie komme ich finanziell durch diese Situation, betrifft vor allem die ganz kleinen Betriebe und Einzelfirmen, die vom Lockdown ausgenommen sind», weiss Felix Weber. Einem Schreiner habe er geraten, dass er nicht nur für sich Kurzarbeit beantrage, sondern auch für seine Frau, die im Betrieb mithilft. «Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt und hilft», betont der Gewerbevereinspräsident.

Ein grosses Kränzchen windet er der Politik: «Die Formulare sind zur Zeit sehr einfach und verständlich abgefasst. Für Kurzarbeit und Ähnliches genügt eine A4-Seite.» Bisher sei das anders gewesen: «Wenn man einen Bistrotisch auf die Strasse stellen wollte, musste man seitenweise Formulare ausfüllen.» Auch sei es wichtig, die Wirtschaft nicht ganz runterzufahren. «Die Massnahmen des Bundesrats sind hundertprozentig richtig.»

Der Bau spürt es nach der Krise

«Während der Krise ist auch nach der Krise», gibt Weber zu bedenken, der zusammen mit seinem Bruder die Firma Weber Dach leitet. Es gebe Branchen wie den Bau, die jetzt teilweise noch weniger Unterstützung benötigen. Aber für Planungsbüros und Architekten gebe es keine Aufträge und die Stadt verzichte momentan darauf, amtliche Baugesuche auszuschreiben. Die Folge: Wenn die Krise vorbei ist, werde eine Zeitlang nicht mehr gebaut. «Der Bau ist immer der Rattenschwanz der Konjunktur», sagt der Gewerbevereinspräsident. Seine Firma habe im Moment Arbeit, «aber es kommen keine neuen Aufträge rein».