Das Literargymnasium zieht 2027 ins Seefeld um

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Die Schulanlage Rämibühl soll saniert werden. Das ansässige Literargymnasium nutzt diese Gelegenheit, um nach Riesbach zu ziehen.

Der neue Rektor des Literargymnasiums Rämibühl heisst Markus Lüdin. Er war zuvor 17 Jahre lang als Gründungsrektor der Kantonsschule Menzingen (ZG) tätig und wird seinen Posten per Beginn des neuen Schuljahres antreten. «Ich bin froh, dass wir die Stelle mit einer Person besetzen können, die bereits langjährige Erfahrung als Rektor hat», sagt Reto Givel vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt Zürich (MBA).

So steht bereits fest, dass in den nächsten Jahren viele Herausforderungen auf Lüdin zukommen werden. Der grösste Knackpunkt ist das Projekt «LG2025», das ebenfalls der Leitung des neuen Rektors untersteht. Demnach soll das Literargymnasium per Schuljahr 2027/28 ins ehemalige Gymnasium Riesbach im Seefeld ziehen. Bisher sind dort die Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene und das Bildungszentrum für Erwachsene untergebracht. Da diese voraussichtlich 2025 den ehemaligen Standort der Kantonspolizei auf dem Kasernenareal beziehen, bietet die Schulanlage in Riesbach bald wieder Platz für Gymnasiasten. Das ist auch notwendig, wie Givel erklärt: «Die Schülerzahlen bei den Mittelschulen steigen bis 2027 stärker an, als bisher angenommen.» Das MBA rechnet mit 1700 zusätzlichen Schülern – alleine in der Stadt Zürich. Gleichzeitig hat das Rämibühl-Areal mit engen Platzverhältnissen zu kämpfen. So sind dort nebst dem Literargymnasium auch das Realgymnasium und das Gymnasium für Mathematik und Naturwissenschaft ansässig.

Aus vielerlei Hinsicht geeignet
Das Literargymnasium soll nun die frei werdende Anlage in Riesbach beziehen, damit der Rämibühl-Campus wieder Platz für Wachstum bietet. «Es ist besser, wenn hier zwei Schulen mit unterschiedlichen Angeboten untergebracht sind als drei Schulen, von denen zwei ein fast identisches Angebot haben», begründet Givel und spricht damit die Ähnlichkeiten zwischen dem Literar- und dem Realgymnasium an. Beide Schulen sind Langzeitgymnasien mit einem sprachlichen Profil. Auch sei die Schulanlage in Riesbach gut für das Literargymnasium geeignet. «Es hat die ideale Grösse und verfügt über eine Mensa, eine Turnhalle und eine Sportanlage», erklärt Givel. Seine aktuelle Grösse von rund 730 Schülern will das Literargymnasium übrigens auch nach dem Umzug halten, wie der Präsident der Schulkommission, Johann Christoph Rudin, mitteilt: «Unsere aktuelle Grösse ist ideal, nur so können wir den Schülern persönliche Geborgenheit und Überschaubarkeit bieten.»

Dass keine der anderen Schulen aus dem Rämibühl auszieht, hat laut Rudin ebenfalls einen Grund: «Wir waren schneller.» Gedrängt worden sei die Schule vom MBA aber nie. «Der Umzug wird bei allen Lehrpersonen als riesige Chance wahrgenommen», sagt Rudin. Markus Lüdin freut sich ebenfalls auf seine bevorstehenden Aufgaben: «Besonders reizt es mich, die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen.» So ist er nebst dem Umzug auch für die Einführung des neuen Lehrplans 21 verantwortlich. In diesem Zusammenhang wird er in den nächsten Jahren ein neues pädagogisches Konzept für die Schule entwickeln, an das der neue Standort dann baulich angepasst werden soll.

Sanierung wird teuer

Saniert wird auch die Schulanlage Rämibühl. Wann genau diese Bauarbeiten anstehen, ist derzeit noch unklar. Momentan sind sie für das Jahr 2025 vorgesehen, was auch die Projektbezeichnung «LG2025» erklärt. Die Kosten für das Gesamtprojekt stehen momentan noch nicht fest. Laut Givel wird das Ganze aber teuer werden: «Ich habe Schätzungen gesehen, die von einem tiefen dreistelligen Millionenbetrag ausgehen.» Leon Zimmermann