Eine Petition des Quartiervereins Unterstrass verlangt die Absenkung der Bucheggstrasse zwischen Bucheggplatz und Wehntalerstrasse. Ein Postulat der FDP dazu fand keine Mehrheit. Die GLP fordert eine Neugestaltung des Bucheggplatzes – ohne den Ringverkehr.
Der Quartierverein Unterstrass reichte Ende 2020 eine Petition mit über 600 Unterschriften beim Stadtrat ein mit dem Wunsch, dass die Bucheggstrasse untertunnelt wird. Die Begründung lautet: «Seit fast 50 Jahren leidet Unterstrass unter massivem Verkehr auf der Bucheggstrasse. Die vierspurige Durchgangsstrasse zwischen Wehntalerstrasse und Bucheggplatz beeinträchtigt die Lebensqualität durch Lärm und schlechte Luft und zerschneidet das Quartier. Zudem ist die Situation am Bucheggplatz trotz verschiedener Reparaturen immer noch unbefriedigend und bedarf einer gründlichen Sanierung.» Die Absenkung der Bucheggstrasse soll mit einer oberirdischen und begrünten zweispurigen Quartierstrasse und mit einer Erweiterung des Bucheggparks bis zur Tramhaltestelle kombiniert werden. Fast gleichzeitig reichten die Gemeinderäte Sebastian Vogel und Hans Dellenbach (beide FDP) ein Postulat ein, mit welchem sie den Stadtrat aufforderten zu prüfen, wie eine vollständige Untertunnelung der Bucheggstrasse in kurzer Zeit umgesetzt werden kann. Wie beim Quartierverein Unterstrass beinhaltete das Postulat zudem eine Vergrösserung des Bucheggparks.
Dieses fand im Gemeinderat aber keine Mehrheit und wurde schon vor einigen Wochen relativ knapp mit 51 Ja- und 65 Nein-Stimmen abgelehnt. FDP, GLP, SVP und EVP stimmten Ja. SP, Grüne und AL waren dagegen. Der SP ging das Postulat zu wenig weit. Der Quartierverein Unterstrass habe auch eine Begrünung der oberirdischen Bucheggstrasse und eine Unterbrechung des Kreiselverkehrs zwischen Buchegg- und Hofwiesenstrasse gefordert, hielt Severin Meier (SP) fest. Dies habe die FDP nicht berücksichtigt. Die Grünen lehnten das Postulat ab, weil sie die gesamte Verkehrsachse der Bucheggstrasse, der Rosengartenstrasse und der Hardbrücke entlasten wollen. Der Quartierverein Unterstrass schreibt auf seiner Homepage: «Wir bedauern es ausserordentlich, dass sich die Parteien nicht zusammenraufen konnten. Es ist eine verpasste Chance, dem Quartier ein Stück Lebensqualität zurückzugeben!»
Und wie soll zumindest der lokale Verkehr in Zukunft laufen? «Direkt über den Bucheggplatz», bringt Manuel Frick von der GLP ein. Er hofft nach wie vor: Wenn die Bucheggstrasse nur noch eine Quartierstrasse sei, sei kein Ringverkehr mehr nötig. Dank der Untertunnelung wäre Platz für einen Quartierpark und eine Quartierstrasse, das Verkehrschaos am Bucheggplatz wäre Geschichte. «Natürlich sind wir für alternative Vorschläge des Stadtrates offen.» Wie geht es nun weiter? «Wir erwarten nach den Wahlen insbesondere von den politischen Vertretenden des Kreis 6 eine Wiederaufnahme der Debatte», fordert auch der Quartierverein Unterstrass. Frick ergänzt: «Wir werden vermutlich einen neuen Anlauf wagen, mit leicht veränderten Vorstössen, welchen SP und FDP zustimmen können und die so eine Mehrheit finden.» Natürlich verstehe sich die GLP als konstruktive und gestaltende Kraft über die Parteigrenzen hinweg. «Wir werden auf jeden Fall weiterhin das Gespräch suchen.» Auch die FDP ist gemäss Vogel bereit, nochmals über die Bücher zu gehen. Meier betont: «Klar ist, dass eine Beruhigung und Begrünung der Bucheggstrasse angestrebt wird.»