Der Verein bietet Handball für Jung und Alt – und seit über einem Jahr auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Seit kurzem ist dieses Special Team von Special Olympics Switzerland anerkannt.
Mittwochabend, kurz nach 18 Uhr: In der Turnhalle des Schulhauses Kügeliloo in Zürich-Affoltern herrscht reger Betrieb. Gelächter, Rufe und Jubel dringen nach draussen. Das Trainerquartett mit Elena Röthlisberger, Sophia Schuler, Arin Baumann und Flavio Völlm erklärt, ermuntert und zeigt Handballübungen. Die Schar Zuhörender ist bunt durchmischt. Mädchen spielen mit Jungs, die jüngste Teilnehmerin ist acht, der älteste neunzehn, jemand sitzt im Rollstuhl, einzelne Sportler haben geistige, andere körperliche Handicaps. Etwa zehn Kinder und Jugendliche kommen Woche für Woche in die Trainings.
Eine buntere Welt
Elena Röthlisberger leitet das Special Team des TV Unterstrass mit ihren Kollegen – und schwärmt von ihrer Aufgabe. «Dieser Trainerjob ist unterhaltsamer. Zwischendurch auch emotionaler und damit auf eine Art auch befriedigender.» Die Kids und die Jugendlichen seien offener, erzählen frei von Zwischenmenschlichem und teilen ihre Freuden, manchmal auch ihre Leiden viel stärker, berichtet die 22-Jährige vom Trainingsalltag. Auf drei Teilnehmer kommt gewöhnlich ein Trainer, die Betreuung ist intensiv, oft individuell. Das Training mit dem Special Team unterscheidet sich in der Organisation, die Grundformen sind aber die gleichen wie anderswo. Prellen, Passen, Fangen, Werfen sind auch hier die Basics. Daneben arbeitet die Trainercrew stärker mit Visualisierungen, vereinfacht Übungen oder passt an. «Mattenlauf spielen wir mit Klebemarkierungen. So kann auch unser Rollstuhl-Handballer problemlos mitwirken.»
Kompliment vom Dachverband
Das Angebot für das Special Team im Kügeliloo ist schweizweit fast einzigartig, bloss in Winterthur gibt es noch eine Trainingsgruppe für beeinträchtigte Handballerinnen und Handballer. Ein Handballevent mit gemeinsamen Trainings- und Wettkampfteilen wurde unlängst durchgeführt. Aus dem angrenzenden Vorarlberg komplettierte eine dritte Mannschaft diesen Inklusionstag. Als Überraschungsgäste begleiteten zudem Spitzenhandballer von Schweizer Meister Pfadi Winterthur die Aktivitäten. Die Teilnahme an diesem gemeinsamen Anlass war das eine Highlight der letzten Tage, wie Röthlisberger erklärt. Das andere ist die Zertifizierung durch Special Olympics. Die weltweit grösste Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung honorierte damit die Arbeit von Röthlisberger und ihrem Team in den letzten achtzehn Monaten.