Der ZKB-Garten am See gedeiht – vorerst

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Dem Coronavirus zum Trotz wächst auf der Landiwiese der Erlebnisgarten der ZKB in den Himmel. Er soll die grünste Oase Zürichs werden. Ob er Ende Mai tatsächlich eröffnet wird, ist wie so vieles völlig offen.

Es riecht nach Holz auf der Landiwiese. Bei Redaktionsschluss am Dienstagmittag wird hier fleissig gehämmert und gesägt. Grosse Teile sind abgesperrt. Dabei geht es nicht um Massnahmen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Hier entsteht der Erlebnisgarten der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Die ZKB verspricht mit dem Erlebnisgarten nicht weniger als «die grünste Oase Zürichs». Prägen sollen sie unter anderem hängende Gärten, ein 17 Meter hoher Aussichtsturm und eine Gartenbühne. Dort sollen ab Ende Mai bis Mitte Juli täglich zwischen 10 und 22 Uhr Lesungen, Konzerte, Sport- und Schauspielaufführungen stattfinden Über 400 Veranstaltungen sind geplant, alle können kostenlos besucht werden. Ein Pavillon soll Besucher zu einer interaktiven Zeitreise einladen und die Geschichte der Bank im Kontext zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte erlebbar machen. Alles aufgrund des 150-Jahr-Jubiläums der Kantonalbank.

Nun ist aber wegen des Coronavirus vieles offen. Darf die ZKB überhaupt noch feiern? Soll das Geld nicht eher gebeutelten Firmen gegeben werden? Oder tragen gerade Blumen zur Stimmungsaufhellung bei? Immerhin: Im Gegensatz zur geplanten Seilbahn über den See (siehe Kasten) war der Erlebnisgarten nie umstritten, es gab auch keine Einsprachen. Vorderhand (Stand Dienstag) wird weitergebaut und ab April sollen einheimische Pflanzen gesetzt werden. Auf Anfrage sagt Yannik Primus von der Zürcher Kantonalbank: «Der weitere Verlauf der Corona-Epidemie lässt sich derzeit nicht seriös prognostizieren. In welcher Form und wann wir das Jubiläum und damit auch den Erlebnisgarten durchführen können, ist darum offen. Wir prüfen sämtliche Optionen und werden so schnell wie möglich informieren.»

Uferweg bleibt zugänglich

Die Bauarbeiten starteten letzten Monat, dann wurden auch erste Pflanzen gesetzt. Es handelt sich dabei um einheimische Gewächse, die seit Jahrhunderten in der Schweiz kultiviert werden. Bereits Ende April sollen die Pavillons stehen und die Pflanzen zu hängenden Gärten angewachsen sein. Für den Bau wurde laut Primus aus Sicherheitsgründen ein Drittel der Landiwiese gesperrt. Das restliche Gelände wie auch der Uferweg bleiben zugänglich. Die Baukosten belaufen sich laut Yannik Primus auf fünf Millionen Franken. Was die Anlässe kosten, wurde noch nicht kommuniziert. (Lorenz Steinmann, Text und Foto)