Die Cargotram-Idee kommt jetzt auch in tramlose Quartiere

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Exklusiv - Ab Juli und bis Dezember will ERZ gemäss Informationen der Lokalinfo die Idee der Gratisentsorgung von Sperrgut als Versuch auch in Quartieren ohne Cargotram-Zufahrt anbieten. Also in Witikon, in der Manegg, in Affoltern und in Aussersihl. Lokalinfo.ch hat bei Thobias Nussbaum, Mediensprecher von Entsorgung + Recycling Zürich, nachgefragt. 

Ab Juli und bis Dezember will ERZ die Idee der Gratisentsorgung von Sperrgut als Versuch auch in Quartieren ohne Cargotram-Zufahrt anbieten. Also in Witikon, in der Manegg, in Affoltern und auf der Lutherwiese in Aussersihl. Stimmt diese Information?
Diese Information ist korrekt. ERZ plant den Testbetrieb eines mobilen Recyclinghofs in den erwähnten Quartieren – mit einer kleinen Präzisierung: In Aussersihl ist der Testbetrieb nicht auf der Lutherwiese vorgesehen, sondern bei der Wertstoff-Sammelstelle nebenan.

Gibt es schon Details, wann jeweils die Sammlungen durchgeführt werden?
Der Testbetrieb soll im zweiten Halbjahr 2022 durchgeführt werden. Für nähere Details ist es noch etwas zu früh. Die Stadt wird öffentlich über alle Details informieren, sobald die Planung inklusive den Bewilligungsprozessen abgeschlossen ist.

Was verspricht sich ERZ von der Ausdehnung der Cargotram-Idee?
Entsorgen soll in der Stadt Zürich ohne Auto möglich sein. In Ergänzung zu den Recyclinghöfen Hagenholz und Werdhölzli betreibt ERZ deshalb heute schon das Cargo- und das E-Tram. Im Cargo-Tram können Sperrgut, Grubengut (Tontöpfe, Flachglas, Geschirr usw.), Metall, Plastikflaschen, Getränkekartons, Styropor, Textilien, Kaffeekapseln und Korken entsorgen werden, im E-Tram Elektrogeräte. In Quartieren ohne Tramanschluss gibt es zurzeit noch kein entsprechendes Angebot. Um die autofreien Entsorgungsmöglichkeiten für die Bevölkerung in diesen Quartieren zu verbessern, testet ERZ das Konzept eines mobilen Recyclinghofs. Es sollen die gleichen Abfallarten wie in den Entsorgungstrams abgegeben werden können – ebenfalls kostenlos. Vorgesehen ist auch ein Hol- und Bringtisch, um noch brauchbare Artikel gratis weitergeben zu können. Ausserdem werden Fachleute vor Ort sein, um die Bevölkerung in Fragen zu Entsorgung und Abfallvermeidung zu beraten und um Anliegen entgegenzunehmen. Ziel des Testbetriebs ist es, die Bedürfnisse der Bevölkerung besser kennenzulernen und Erfahrungen für die künftige Umsetzung zu sammeln. Und: Wie beim Cargo- und E-Tram ist die Anlieferung mit dem Auto nicht gestattet.

Sorgt das für Mehrkosten oder gleicht sich das aus, weil es dadurch weniger Schwarzentsorgungen gibt?
Das Zusatzangebot führt zu zusätzlichen Kosten, aber auch zu weniger Autoverkehr. Der Hol- und Bringtisch, der im Testbetrieb beim Cargo- und E-Tram auf Anhieb sehr beliebt war, leistet einen Beitrag zur Vermeidung von Abfall. Auch illegalen Abfalldeponien kann der Ausbau der kostenlosen quartiernahen Entsorgung entgegenwirken. Vor allem aber soll das Entsorgungsangebot für die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher verbessert werden, die ohne Auto entsorgen.

Eine Zusatzfrage noch: Weiss ERZ schon, in welchen Quartieren die probeweise Sammlung von Kunststoff starten wird? Nein, das wissen wir nicht. Die Migros wird zu gegebener Zeit darüber informieren. (ls./ Foto: Stadt Zürich)