Nachwuchs-Eiskunstlauf der Spitzenklasse – dies ist Ende Januar auf der KEK in Küsnacht zu bestaunen. Unter der Federführung des EC Küsnacht werden die Schweizer Meisterschaften der jüngsten Eisläuferinnen und Eisläufer ausgetragen.
Sie träumen davon, in die Fussstapfen von Sarah Meier, Denise Biellmann und Stephane Lambiel zu treten: die jungen Eisläuferinnen und Eisläufer, die vom 26. bis 28. Januar aus der ganzen Schweiz nach Küsnacht reisen. An diesem Wochenende führt der Eislaufclub Küsnacht (ECK) unter der Leitung von Präsidentin Anja Zehnder die Schweizermeisterschaften (SM) der Kategorien Mini und Jugend durch. Am Anlass nehmen pro Kategorie die 40 besten Läuferinnen und Läufer der Schweiz teil, darunter auch Vertreter des Eislaufclubs Zürich und des Eissport Clubs Zürich-Oerlikon.
Damit ist der Wettkampf einer der wichtigsten für die Nachwuchstalente zwischen 10 und 15 Jahren. «Für viele wird es die erste Schweizermeisterschaft überhaupt sein und dementsprechend ein entscheidender Wettkampf», sagt Dominique Bausback, ehemalige ECK-Präsidentin und Mitglied des Organisationskomitees. An den ersten Schweizermeisterschaften könne sich eine ganze Karriere entscheiden, erklärt die Expertin. Schliesslich sei es die erste Chance, in die Notizbücher der Preisrichter und auf den Radar des nationalen Verbands zu laufen. «Wer auf dem Podest landet, dessen Name bleibt in den Köpfen», so Bausback.
Sarah Meier wird mitfiebern
Das Beispiel von Sarah Meier, Europameisterin aus dem Jahr 2011 und Botschafterin der diesjährigen Nachwuchs- SM in Küsnacht, zeigt aber, dass eine Karriere auch erst später richtig lanciert werden kann. «Bei mir hat es drei Anläufe gebraucht, bis ich erstmals auf dem Podest war», erzählt die ehemalige Spitzenläuferin. Sie erinnere sich sehr gut an ihre ersten nationalen Wettkämpfe. «Es waren lehrreiche Erfahrungen, die ich damals machen konnte», so die 33-Jährige. Sie habe schon früh gelernt, wie es sich anfühle, wenn der erste Auftritt nicht optimal gelinge und man sich für die Kür wieder aufraffen müsse.
Ihre Erfahrungen wird Sarah Meier auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der diesjährigen Nachwuchsmeisterschaft weitergeben. Als Botschafterin des Anlasses wird sie auf der Kunsteisbahn Küsnacht (KEK) präsent sein. «Ich bin sozusagen das Vorbild zum Anfassen und werde gerne mit Rat zur Seite stehen », erklärt die heutige Sport-Journalistin ihre Aufgabe. Ausserdem liege es ihr am Herzen, der Veranstaltung zu etwas mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Meier: «Das kann der Eislaufsport gut gebrauchen, und ich hoffe, dass die Läuferinnen und Läufer vor einer würdigen Kulisse auftreten dürfen.»
Aus Küsnachter Sicht vielversprechend dürften insbesondere die Auftritte von Leila und Matteo Holdener werden. Die 12-jährigen Zwillinge aus Hinwil treten in der Kategorie Mini an und werden aufgrund ihrer bisherigen Topresultate als Favoriten gehandelt. Doch beim ECK zeigt man sich für das ganze Küsnachter-Kader zuversichtlich: «Seit wir wussten, dass wir den Anlass organisieren, haben diese beiden Alterskategorien noch intensiver trainiert», sagt Dominique Bausback.
Rund 80 Freiwillige im Einsatz
Damit der EC Küsnacht diesen Grossanlass stemmen kann, stehen rund 80 freiwillige Helfer und Helferinnen im Einsatz. ECK-Präsidentin Anja Zehnder hat eine straffe Projektorganisation auf den Beinen gestellt und sowohl Eltern der Kaderläuferinnen und -läufer wie auch der Kinderkurs-Teilnehmer mit einbezogen. Dazu kommen ältere Sportlerinnen und Sportler wie die Top-Läuferin Shaline Rüegger.
Dominique Bausback betont, dass der Anlass nicht nur für die teilnehmenden Kader-Läuferinnen und -Läufer etwas Besonderes sei, sondern für den ganzen Verein. «Es sind fast alle Mitglieder irgendwo involviert. Der Anlass soll für alle Eislauf-Interessierten ein Highlight sein, und wir hoffen, dass auch viele Küsnachterinnen und Küsnachter auf der KEK vorbeischauen. » Es ist das erste Mal, dass der EC Küsnacht einen Wettkampf in dieser Grössenordnung auf die Beine stellt. «Wir haben vor vier Jahren einen internationalen Event organisiert, aber die Schweizermeisterschaften sind eine andere Kategorie, weil der nationale Verband enorm viele Vorgaben macht», so die Mit-Organisatorin. Zum Beispiel müsse der ECK dafür sorgen, dass ein Live-Stream im Internet verfügbar ist.
Auch die gesamte Finanzierung liegt beim austragenden Verein. «Das alles ist dank dem Entgegenkommen der Gemeinde und dank unseren zahlreichen Sponsoren möglich», zeigt sich Bausback erfreut. Noch ist die Selektion der Läuferinnen und Läufer nicht abgeschlossen. Doch sicher ist: Dieses letzte Januarwochenende wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Dies weiss auch Botschafterin Sarah Meier. Sie habe einige ihrer besten Freunde aus dieser Zeit, erinnert sie sich. Es seien prägende Erlebnisse, die die jungen Sportlerinnen und Sportler machen werden. «Erlebnisse, die zusammenschweissen», prophezeit die ehemalige Europameisterin. (aj.)