Die Hochhäuser blieben auch am runden Tisch umstritten

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Die IG Grubenacker wehrt sich gegen die von der Stadt geplante Überbauung des Areals Thurgauerstrasse, unter anderem wegen der Hochhäuser. Letzte Woche fand ein runder Tisch mit den Stadträten André Odermatt und Daniel Leupi statt.

Auf dem Areal Thurgauerstrasse in Seebach sind Wohnungen, Gewerbe, Park und Schulhaus geplant. Die beiden Gestaltungspläne lagen Ende des vergangenen Jahres öffentlich auf. Der Verein IG Grubenacker – die meisten Anwohner sind Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern – hat zahlreiche Einwendungen gemacht. Er fordert unter anderem den Verzicht auf Hochhäuser. Dies wurde auch am runden Tisch, der letzte Woche mit den Stadträten André Odermatt und Daniel Leupi sowie den Direktorinnen des Amts für Städtebau und der Liegenschaftenverwaltung stattfand, betont: «Wir wollen eine quartierverträgliche Überbauung des Areals Thurgauerstrasse. Unter quartierverträglich verstehen wir eine aufgelockerte Bebauung entlang der Grubenackerstrasse und den Verzicht auf Hochhäuser an der Thurgauerstrasse.»

Weiter verlangte die IG eine massive Senkung der Ausnützungsziffer. «Die Ausnützungsziffer ist im pathologischen Bereich», wird betont. «Mit 270 Prozent liegt diese auf Rang 2 aller Überbauungen der letzten zehn Jahre in der Stadt.» Diese Forderungen waren auch in einer Petition, die kürzlich Gemeinderatspräsident Peter Küng übergeben wurde («Zürich Nord» berichtete), aufgeführt. Die IG möchte weiter, dass der Gemeinderat bei der Planung Thurgauerstrasse den Lead übernimmt. Schliesslich seien es die Volksvertreterinnen und -vertreter, die dem Stadtrat und der Verwaltung die Aufträge erteilen. Sie zählt darauf, dass der Gemeinderat rasch aktiv wird. Weiter verlangt die IG Grubenacker ein Time-out. Die Überbauung einer der letzten Grünflächen in der Stadt soll überdacht werden, bevor weiter geplant wird, das heisst, es sollen auch keine Gelder für die weitere Planung mehr bewilligt werden.

Konstruktives Gespräch
Nach dem runden Tisch zeigten sich die Vertreter der IG Grubenacker aber einigermassen zufrieden. «Wir fühlten uns ernst genommen», hielt Co-Präsident Christian Häberli fest. Wie konkret die Stadt auf ihre Forderungen eingehe, bleibe abzuwarten. Auch Stadtrat André Odermatt bezeichnete die Gesprächsatmosphäre am runden Tisch als gut. «Es wurde intensiv diskutiert und die verschiedenen Standpunkte wurden transparent aufgezeigt.» Bezüglich der geplanten Hochhäuser bleibe jedoch eine Diskrepanz zwischen Stadt und IG Grubenacker. Man habe den Anwohnern die Angst aber etwas nehmen können, dass sie einmal von Hochhäusern umzingelt seien.

Auch der Schattenwurf wurde kontrovers diskutiert, teilte die IG Grubenacker mit. Odermatt meinte allerdings, dass die Regelbauweise diesbezüglich klar mehr Nachteile habe als einzelne Hochhäuser. Bezüglich der geplanten Neuüberbauung würden aufgrund der Einwendungen entlang der Grubenackerstrasse jedoch Anpassungen vorgenommen. Dies habe eine leichte Senkung der Ausnützungsziffer zur Folge. Von einem Planungs-Time-out will der Stadtrat nichts wissen. Odermatt weist darauf hin, dass der Gestaltungsplan noch überarbeitet wird.

Ein weiteres Thema, das besprochen wurde, war der vor allem vom Quartierverein Seebach gewünschte Mix bei den neuen Bewohnern. «Wir werden auf eine gute Mischung schauen, so ist zum Beispiel Wohnen im Alter geplant», betonte Odermatt. Auch die Passerelle über die Thurgauerstrasse und die Unterführung nach Seebach wurden thematisiert. «Bei diesem Punkt haben uns die Stadträte zugesichert, dass sie unsere Anliegen mitnehmen», hielt die IG Grubenacker fest.
Während sie von weiteren Gesprächen und Informationsveranstaltungen spricht, plant Odermatt eine Informationsveranstaltung, bevor die Gestaltungspläne im Gemeinderat behandelt werden.
Er weist zudem darauf hin, dass das Hochbaudepartement bereit sei, mit den Anwohnern der Grubenackerstrasse eine Weiterentwicklung auch ihres Areals anzuschauen. Dies im Sinne einer nachhaltigen Quartierentwicklung. (pm.)