Ein 105. Geburtstag in Seebach

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Elisabeth Furrer feiert heute den 105. Geburtstag. Sie wohnt seit 1939 in Seebach und lebt erst seit zweieinhalb Jahren im Alters- und Pflegeheim Grünhalde.

Sie strahlt über das ganze Gesicht. «Es ist so schön, dass ihr mich alle besuchen kommt», wiederholt Elisabeth Furrer immer wieder. «Ich kann es fast nicht glauben, dass ich schon 105 Jahre alt bin!» In ihrem Zimmer im Alters- und Pflegeheim Grünhalde ist sie unter anderem umringt von ihrer Tochter Edith Nägeli, Enkelin Monika Walser (Foto) und Theres Berka, die im Namen der Stadtpräsidentin Corine Mauch einen Blumenstrauss überreichte.

Elisabeth Furrer wurde 1912 auf einem Bauernhof im Toggenburg geboren. Zusammen mit zehn Geschwistern wuchs sie behütet auf. «Ich hatte sehr liebe Eltern», betonte sie. Aber sie musste auch mit anpacken: «Schon mit elf Jahren habe ich für die ganze Familien Mittagessen gekocht und es auf einem Leiterwägeli aufs Land hinausgebracht», erinnert sie sich. Später machte sie in Bischofszell eine Lehre als Damenschneiderin und arbeitete danach in Biel. Doch mit der Rezession kam eine harte Zeit, und sie fand eine Anstellung in Schaffhausen in einem Restaurant. Dort lernte sie ihren späteren Mann kennen. Als sie genug Geld zusammengespart hatten, heirateten sie. Weil er eine Stelle bei der Maschinenfabrik Oerlikon Bührle fand, zog das Paar 1939 nach Seebach, wo auch ihre einzige Tochter Edith aufwuchs. Sie hat zwei Enkeltöchter, eine Urenkeltochter, die demnächst heiratet, und drei Urenkel.

Mit 65 wurde Elisabeth Furrer Witwe. Bis zu ihrer Pensionierung hat sie bei verschiedenen Stellen gearbeitet, so auch im Denner und bei der Migros. Am besten hat es ihr bei der Albrecht-Schläpfer AG gefallen. «Ich hatte schon immer Freude an schönen Dingen, an Stoffen und Kleidern.»

Bis vor zweieinhalb Jahren lebte sie alleine in ihrer Wohnung und ging jeden Tag «lädele» nach Oerlikon oder mit dem Tram in die Stadt. Auch heute noch unternimmt sie gerne kleinere Ausflüge. «Ich bin so dankbar, dass ich noch gesund bin», sagt sie. «Und ich brauche keine Medikamente!», sagt sie stolz. (kst./Foto: kst.)