Eine Ära geprägt und Nachfolger gefunden

Erstellt von Salomon Schneider |
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Nach 30 Jahren trat André Keiser als Präsident des Billard Clubs Altstetten-Albisrieden (BCA-A) ab. Mit Attilio Di Secli übernimmt ein junger Macher, der bereits zahlreiche Neuerungen umgesetzt hat.

Vor 40 Jahren war André Keiser eines von fünf Gründungsmitgliedern des Billard Clubs Altstetten-Albisrieden: «Mit 19 Jahren habe ich mit dem Spiel begonnen und war sofort begeistert. Die Gründung des Vereins war die logische Konsequenz.» 1989 organisierte der BCA-A erstmals die Zürcher Schülermeisterschaften (Schüeli). Bis zu 250 Schülerinnen und Schüler machten jeweils mit. Nach mehreren Umzügen übernahm André Keiser 1990 das Präsidium des BCA-A – und prägte eine Ära. Fünf Jahre lang war er auch Präsident von Swisspool, dem Schweizerischen Billardverband.

«Durch die Schüeli hatte der Club immer zahlreiche jüngere Mitglieder, die über 100 Medaillen an Schweizer Meisterschaften holten. Auch einige weltweit erfolgreiche Billard-Spielerinnen und Spieler haben das Spiel bei uns gelernt, wie Ronald Regli, der immer noch erfolgreichste Schweizer Pool-Billarder», erinnert sich André Keiser.

Vereinslokal fiel weg

Mit der Schliessung des Restaurants und Billardcenters Ey Hof, wo der BCA-A sein Vereinslokal hatte, musste ein neuer Raum gefunden werden. Dort gab es jedoch nicht mehr genügend Platz, um die Schülermeisterschaften durchführen zu können.
Damit fehlte dem Verein der automatische Nachwuchs. André Keiser: «Der Billard Club Altstetten-Albisrieden hat viele langjährige Mitglieder, die tiefe Freundschaften pflegten. Wir sind und waren immer offen für neue Mitglieder. Es war aber auch in Ordnung, als sie einmal wegblieben. Wir waren immer noch über 30 aktive Mitglieder.»

Seit fünf Jahren hatte sich André Keiser über seine Nachfolge Gedanken gemacht: «Ich war mir bewusst, dass der Verein eine Verjüngung braucht und wusste, dass die Nachfolge einerseits zeitnah, andererseits vor allem auch passend geregelt werden musste. Ein Umbruch ist immer Chance und Gefahr. Attilio will etwas bewirken und ist genau der Charakter, den ich mir für den Verein als Nachfolger erhofft habe.» Er spüre, dass Attilio Di Secli dieselbe Faszination für Pool-Billard teilt. Es sei eine generationenübergreifende Sportart, die von Kindern bis ins hohe Alter gespielt werden kann – einfach zugänglich und trotzdem schwierig zu meistern.

Kontinuität durch Verjüngung

Attilio Di Secli ist vor 20 Jahren durch die «Schüeli» zum Billard gekommen: «Ich war jedoch in einem anderen Club und habe während der Jugend das Spiel aus den Augen verloren. Vor drei Jahren habe ich Billard wiederentdeckt.» Da das Lokal an der Albulastrasse 39 bei ihm in der Nachbarschaft liegt, entschied er sich, hier beizutreten. «Viele Spielerinnen und Spielern kannte ich von früher, was super war. Gleichzeitig fand ich es schade, dass es wenig Nachwuchs gab.» Di Secli nahm das Ruder in die Hand, brachte Freunde und jüngere Mitglieder mit, hauchte dem Verein neue Jugendlichkeit ein. «Es war eine grosse Ehre, als André mich fragte, ob ich das Präsidium übernehmen will, und ich habe mit Überzeugung Ja gesagt. Nun habe ich vieles erneuert – im Vereinslokal sowie bei den Strukturen – und werde mich dafür einsetzen, dass der Klub bald wieder Schülermeisterschaften machen kann. Denn ohne Billard-Schüeli wäre ich nicht hier.»

Kontakt: Attilio Di Secli, 076 448 63 34,https://bca-a.ch

 

Geschichte des Billard-Spiels

Der Begriff Billard stammt vom französischen Wort bille – kleine Kugel – ab. Wann der Billard-Tisch erfunden wurde, ist nicht geklärt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass bereits seit dem Hochmittelalter Billard-ähnliche Spiele gespielt wurden. Der erste gesicherte Nachweis eines Billard-Tisches stammt aus dem Jahr 1470, als der französische König Ludwig XI. einen Billardtisch erwarb.

Im 17. Jahrhundert setzte sich Billard an verschiedensten Königshöfen in Europa als Gesellschaftsspiel durch. Dies führte zu einer Vereinheitlichung des Spiels und auch die Spielgeräte, die Queues, wurden in der heutigen Form standardisiert. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Queues mit Leder bespannt, um den Ball mit Drall spielen zu können, und wenige Jahre später wurde mit verschiedenen Kreiden experimentiert, um diesen Effekt noch zu verstärken. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte sich Billard in Europa und Nordamerika als Gesellschaftsspiel durch.

Heute werden 35 Spielarten beim Billard unterschieden. Wobei sich «Snooker» bei internationalen Tournieren der grössten Beliebtheit erfreut. In der Schweiz ist Poolbillard am beliebtesten. Auch im Billard Club Altstetten-Albisrieden wird Poolbillard gespielt. (sas.)