Eine Unternehmerin hilft Kindern

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Den Ärmsten in Indien und Myanmar eine bessere Zukunft ermöglichen: Vor zehn Jahren gründete Susanne Schroff dazu die Sanni Foundation.

Begonnen hatte alles mit einem Projekt in Thiruvananthapuram, der Hauptstadt des südindischen Bundesstaats Kerala. Seit über 20 Jahren engagiert sich dort die deutsche Unternehmerfamilie Schroff mit ihrer Stiftung für arme Menschen in der Region. Federführend ist heute die Zürcherin Susanne Schroff.
«Meine Eltern legten mir das humanitäre Engagement quasi in die Wiege», sagt sie. Gunther und Ingrid Schroff gründeten Ende 1984 eine soziale und eine wissenschaftliche Stiftung. Das Geld dafür hatten sie mit ihrer Firma für Elektronikgehäuse verdient. Die Schroff-Stiftungen fördern einerseits Studierende, finanzieren Lehrstühle und engagieren sich andererseits in Entwicklungs- und Schwellenländern. «Der unternehmerische Erfolg sollte für gesellschaftlich wichtige und soziale Belange eingesetzt werden», erzählt die Tochter.

Möglichst vielen helfen
Susanne Schroff gründete 2010 eine Schweizer Stiftung – die gemeinnützige Sanni Foundation. «Sanni war in meiner Kindheit mein Spitzname, ist doch besser als Susi», scherzt Schroff. Heute ist das Hilfswerk der ehemaligen Verwaltungsratspräsidentin des Messgeräteherstellers Rotronic zusätzlich in Myanmar in der Stadt Yangon tätig. 2017 verkaufte die Familie Schroff die Rotronic. Seither ist Susanne Schroff selbstständig mit ihrer Investitionsfirma tätig und hat mehr Zeit für ihre Stiftung.

«Wir wollen mit einem Fonds möglichst viele Kinder und Frauen in Indien und Myanmar unterstützen», sagt die Unternehmerin. Das Hauptanliegen: Bekämpfung extremer Armut, Förderung von Erziehung und Bildung sowie Verbesserung des Gesundheitswesens. Die Sanni Foundation finanziert mehrere Krankenhäuser, Waisenheime, Wohnungen und vermittelt Kinderpatenschaften. In Myanmar ist aktuell ein Kinderspital geplant.

«In Südindien, aber besonders in Myanmar, hat mich die Armut schockiert», sagt Schroff, die Betriebswirtschaft in Deutschland, den USA und Frankreich studierte. «Mir ist besonders wichtig, dass die Hilfe direkt ankommt», so die 54-Jährige. Wenn die Leute sehen würden, was mit ihrem Geld passiere, seien sie eher bereit, mehr zu geben. Die Sanni Foundation arbeitet mit lokalen Vertrauenspersonen zusammen, Schroff reist regelmässig nach Südindien und Myanmar, um sich selber vor Ort ein Bild zu machen. «Ich versuche, die Stiftung wie ein Unternehmen zu leiten.» Die Investitionen sollten möglichst nachhaltig sein und nicht nur kurzfristig etwas bringen. Spenden erhält das Hilfswerk auch von anderen Stiftungen, Privatpersonen, dem Rotary Club und dem Lions Club. «Alle Spenden fliessen zu 100 Prozent in die Projekte», betont Schroff. Die Verwaltungskosten decke sie alle mit den Erlösen ihrer Investitionsfirma.

«Für mich ist es ein Privileg, helfen zu können», sagt Schroff. Jeder könne etwas tun – einfach nach seinen Möglichkeiten. (pw.)

Weitere Informationen zur Stiftung unter: www.sanni-foundation.ch