Eine «verkehrte Welt» im GZ Oerlikon

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Letzte Woche haben sich Primarschulkinder mit verschiedenen Formen von Kunst auseinandergesetzt. «Verkehrte Welt» fand im Rahmen eines Kinderkulturprojekts statt.

Mit dicken Lunchpaketen im Gepäck versammeln sich 15 Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren vor dem GZ Oerlikon. «Heute gehen wir in den Wald», verrät Matthias Gut, der das Ferienprojekt leitet. «Dort wollen wir Tierspuren giessen.» Die Positive für diese Tierspuren haben die Kinder selber hergestellt – Dinosaurierfüsse inklusive. Diese Positive werden in den Sand gedrückt und danach ausgegossen. «Es geht dabei darum, den Zusammenhang zwischen Positiv und Negativ zu erfahren», sagt Matthias Gut. So stand am Mittwoch auch ein Besuch bei einem Fotografen auf dem Programm, der den Kindern zeigte, wie man früher Fotos selber entwickelt hat.

Am Dienstag besuchte die Gruppe das Museum für Gestaltung. Dort experimentierte sie unter anderem mit einer Scheibe mit zwei Bildern. Wenn man diese Scheibe ganz schnell drehte, wurden aus den zwei Bildern
eines.

Eltern miteinbeziehen
Am Freitag schliesslich stand der Höhepunkt auf dem Programm: die Vernissage, zu der Eltern und Angehörige eingeladen waren. «Wir stellen die Taschen, die wir mit Gemüse bedruckt haben, und die Tierspuren aus, schauen einen Film über Kunstschaffende und bereiten gemeinsam einen Apéro für die Besucherinnen und Besucher vor. Es ist mir wichtig, den Kontakt zu den Eltern zu pflegen, damit sie das GZ als Bildungsort kennen lernen und eine Beziehung zu uns aufbauen können. Denn sie sind es schliesslich, die auch später die Freizeit ihrer Kinder gestalten.»

Kultur für alle
Nicht zum ersten Mal hat das GZ Oerlikon eine Ferienwoche im Rahmen eines gesamtinstitutionellen Kinderkulturprojekts organisiert. Die Woche wird durch den Kinderkulturkredit der Stadt Zürich finanziert. Diese Angebote sind kostenlos und richten sich an Kinder, die von ihrem familiären Hintergrund her kaum Zugang zu Kulturangeboten haben. Da Kunst ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung ist, soll mit diesen Angeboten die Freude und Sensibilität von Kindern für künstlerische Betätigungen und künstlerische Inhalte geweckt werden. «Um Kinder, die für diese Kinderkulturangebote infrage kommen, erreichen zu können, arbeiten wir eng mit der Schulsozialarbeit der Primarschulen im Quartier zusammen», sagt Matthias Gut.

Dieses Jahr waren auch zwei Flüchtlingskinder aus Afghanistan, die derzeit im Durchgangszentrum Regensbergstrasse leben, mit dabei. «Wenn auch die Verständigung mit ihnen nicht immer ganz einfach war, hat mich der Kontakt mit ihnen doch beeindruckt.» (kst./Foto: kst.)