Über den Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse, geboren 1877 im deutschen Calw, gestorben 1962 in Montagnola im Tessin, gäbe es so viel zu sagen, dass man nicht weiss, wo anfangen.
In «Peter Camenzind» (1904) noch ganz Romantiker, mit «Demian» (1919) und vor allem mit «Der Steppenwolf» (1927) ein moderner Seelendeuter, im «Glasperlenspiel» (1943) ein grosser Humanist und Bewahrer der Tradition, formulierte Hermann Hesse selbst am klarsten, was er eigentlich wollte: Er habe an vielen Dingen keine Freude, die «der Stolz der heutigen Menschheit sind», glaube nicht an die Technik, «ja nicht einmal an die Demokratie». Vor dem, was man so Natur nenne, habe er hingegen «eine unbegrenzte Hochachtung».
Silver Hesse ist der Sohn von Hermann Hesses zweitem Sohn Heiner Hesse und der Künstlerin und Filmerin Isa Hesse-Rabinovitch. Er war 20 Jahre alt, als sein Grossvater 1962 im Tessin starb. Silver hat nicht nur an den Dichter Hesse selbst, sondern auch an seine Grossmutter, Mia Hesse-Bernoulli, und an Hesses dritte Frau, Ninon Hesse-Dolbin, lebendige Erinnerungen bewahrt. Selbstredend wird sich das Gespräch daher weniger mit Hesses literarischem Werk, als mit seiner persönlichen Ausstrahlung und seiner überraschend vielfältigen Familiengeschichte befassen.
Der Abend wird eingeleitet mit der Tonaufnahme einer Lesung Hermann Hesses und mit Fotos und Aquarellen aus Silver Hesses
Archiv. (pd./mai.)
Dienstag, 27. März, 20 Uhr, Theater Neumarkt, Neumarkt 5. Tickets: 044 267 64 11 oder www.theaterneumarkt.ch