Er schwimmt gerne im eiskalten Wasser

Erstellt von Laura Hohler |
Zurück

Mit der Aktion «Friday Swim» schwimmt der GLP-Gemeinderat Ronny Siev jeden Freitagmittag in der winterlich kühlen Limmat. Auf seiner Facebook-Seite ruft er andere wagemutige Zürcherinnen und Zürcher dazu auf, seinem Beispiel zu folgen.

Am vergangenen Freitagmittag war es wieder so weit. Der Zürcher GLP-Gemeinderat Ronny Siev und einige Wagemutige betrieben Winterschwimmen und stiegen beim Flussbad Oberer Letten in die nur sieben Grad kalte Limmat. Ein paar wärmten sich vorher noch mit Fitnessübungen auf, dann ging es ins Wasser.

Ein älterer Herr erzählte stolz, dass er jeden Tag schwimmen würde und daher nie krank sei. Obwohl die meisten nur ein paar Züge schwammen, waren wenige besonders Kälteresistente minutenlang am Tauchen, als wäre die Limmat angenehme 20 Grad. Man sollte maximal so lange im Wasser bleiben, wie auf dem Thermometer steht. Ist das Wasser sieben Grad warm, also rund sieben Minuten.

«Schwimmen im Winter ist super für die Gesundheit und das Immunsystem, was momentan ja sehr wichtig ist», sagt der 47-Jährige. «Es wäre gut, wenn das Bundesamt für Gesundheit es ebenfalls empfehlen würde», findet der Politiker.

In der Tat wirkten diejenigen, die sich überwunden haben, erfrischt, strahlend und gut gelaunt. «Winterschwimmen ist die Impfung für den armen Mann», scherzte Siev.

Entstanden sei das Projekt «Friday Swim» bei seiner Berner Kollegin Lea Kusano. Die SP-Politikerin und ehemalige Stadträtin ermutigte andere, im Winter in der Aare schwimmen zu gehen. «Sie hat mir davon erzählt und ich bin ihrem Beispiel gefolgt», so Siev. Die Idee sei einerseits aus gesundheitlichen Gründen entstanden, andererseits aber auch aus sozialen, da es die Corona-Krise erschwert, Kontakte zu pflegen.

«Momentan kann man sich ja nicht wirklich treffen, weder Kaffee trinken noch zusammen Mittagessen gehen», sagt Siev. Dank des Winterschwimmens komme man mal wieder aus den eigenen vier Wänden heraus und könne auch neue Leute kennenlernen. «Das ist auch für mich als Politiker wichtig, da ich momentan keine andere Gelegenheit habe, meine Wählerinnen und Wähler kennenzulernen», so Siev weiter. Ausserdem wolle er die Menschen motivieren, mal wieder etwas zu unternehmen.

Bei jedem Wetter schwimmen

Das freitägliche Winterschwimmen findet bei jeder Witterung statt – auch, wenn es regnet oder schneit. Teilweise würden rund 15 bis 20 Personen daran teilnehmen. Angst, dass sich die Leute mit dem Coronavirus anstecken könnten, hat Siev aber keine. «Man kann immer genug Abstand halten, da das Ganze ja draussen stattfindet», sagt der Politiker.

Siev selber schwimme meist eine Länge, was circa 50 Metern entspreche. «Danach fühlt man sich super. Der Körper belohnt einen mit Adrenalin und Endorphinen», weiss der Gemeinderat. «Ich bin eigentlich kaum je krank», fügt er an. ­Alleine im Winter zu schwimmen, empfiehlt er jedoch nicht. Man solle lieber auf Nummer sicher gehen.