Eine neue Smartphone-App namens «Songmapp» lädt ein zu Hörausflügen mit exklusiven Liedern, Geschichten und Klängen, jeweils verbunden mit einem bestimmten Ort. Die App wurde kürzlich in Zürich präsentiert, wo es die ersten vertonten Orte zu entdecken gibt.
«Diese App lässt Orte und Plätze poetisch veredeln», sagte ein Teilnehmer anlässlich der Präsentation der Songmapp, die zu ausgesuchten Örtlichkeiten etwas zu erzählen weiss. Unter der Anleitung des Projektteams spazierten, sassen und standen die geladenen Gäste an der Bahnhofstrasse, im Hauptbahnhof, auf dem Negrelli-Steg und im Friedhof Sihlfeld, um – mit Kopfhörern und Smartphones ausgerüstet – Lieder und Texte zu hören, die genau zu diesen Orten etwas preisgeben.
Hinter dem Projekt steht der Musiker und Songwriter Markus Schönholzer. Er zeigte sich in der Pandemiekrise genauso kreativ, wie man ihn von der Bühne her kennt. Es war ein Spaziergang mit seiner Frau durch einen Friedhofspark, an dem er sich fragte, was die Toten flüstern würden, wenn man sie hören könnte. Das war die Initialzündung für seine Idee, Orte zu vertonen.
Sehr diverse Klanglandschaft
«Man könnte es mit einem Taschentheater vergleichen – mit immer wieder neuen Premieren», beschreibt Schönholzer sein Projekt. Die ersten Editionen stammen von ihm selber sowie von Kabarettist und Autor Ralf Schlatter. Bereits befinden sich weitere Ausgaben in Planung, deren Künstlerinnen und Künstler demnächst bekannt gegeben werden.
Die Songmapp setze eine Verbindung von Raum und Werk in Szene, erklärt Ramona Rothmund vom Songmapp-Team. «Geschaffen für jeweils einen bestimmten Ort, werden Texte, Lieder, Musik nicht als Hintergrundrauschen, sondern ganz bewusst aufgenommen. Auf den Themenrouten entstehen so besondere Stimmungen und eine neue Achtsamkeit für die Umgebung und das Werk.»
Im Kulturmarkt in Wiedikon gab Autor und Kabarettist Bänz Friedli bekannt, dass das von ihm kuratierte Mundartfestival in Arosa ebenfalls eine Songmapp-Edition produzieren werde. Viele Kulturschaffende aus der Welt der Musik und der Kleinkunst zeigten sich am Präsentationsanlass interessiert, eigene Editionen in Erwägung zu ziehen.
Warum nicht auch in Fislisbach?
«Ich freue mich riesig, dass die App nun endlich öffentlich ist und wir dabei sind, die erste Hörlandschaft in der Schweiz zu bauen», sagte Markus Schönholzer vor den Medien. Er sei gespannt, welche unterschiedlichen Werke seine Plattform in Zukunft beherbergen dürfe. Jeder Künstler, jede Künstlerin werde der App wieder eine neue Facette verleihen. Das biete Potenzial für eine sehr diverse Klanglandschaft – auf nur einer App.
Spricht man mit den Gästen nach der Welturaufführung der App in Zürich – um es in der Sprache des Kinofilms zu formulieren –, sind Stimmen zwischen Verzückung und Überraschung zu vernehmen. Eine Besucherin aus Luzern wünscht sich so etwas auch für ihre Region, ein Besucher aus Fislisbach AG meint, dass er sich damit eine Hommage an sein Heimatdorf vorstellen könne.
Songmapp ist im App Store und auf Google Play kostenlos erhältlich. Zum erstmaligen Zugriff auf Songs und Texte ist der Besuch an den jeweiligen Orten erforderlich; danach sind sie jederzeit in der App verfügbar. www.songmapp.ch