ERZ: Aebli und Wolff haben aufgeräumt

Erstellt von Lorenz Steinmann |
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Die Ära Urs Pauli scheint zumindest stadtintern aufgearbeitet. ERZ-Chef und Pauli-Nachfolger Daniel Aebli hat viele Massnahmen umgesetzt oder aufgegleist.

«Schluss mit Hochglanzbrimborium, Schluss mit dem Sonderzügli», brachte es Richard Wolff auf den Punkt. Der AL-Stadtrat zeigte diese Woche zusammen mit Daniel Aebli, Chef von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ), auf, wie man die langjährigen Verfehlungen bei ERZ, soweit möglich, behoben hat. Bis Ende 2020 sollen alle Massnahmen umgesetzt sein. Dann gehört die problematische Ära mit Urs Pauli als «patronalem» ERZ-Leiter definitiv der Vergangenheit an. Laut Aebli, der seit zwei Jahren an der ERZ-Spitze steht, ist die Geschäftsleitung dank der Verkleinerung auf drei Personen schlanker und kann rascher agieren. Neu haben alle Angestellten Intranetzugriff. So soll die interne Kommunikation verbessert werden. Nun darf auch das Kader Teilzeit arbeiten.

Frauen in den Verwaltungsräten
Die externen Verwaltungsratmandate wurden zudem alle durch Frauen besetzt, wie Richard Wolff nicht ohne Stolz bekannt gab. Damit es keine
Interessenskonflikte mehr gibt, sitzt Aebli in keinem Verwaltungsrat. Früher war es so, dass der Rechnungsabsender und der Visierer oft die gleiche Person waren. Neu erfolgen zudem alle grösseren Ausschreibungen im Submissionsverfahren, früher passierte das oft freihändig. Eingestellt wird der Badebetrieb für Angestellte in der Ara Werdhölzli. Speziell: Bisher wurde das Bassin mit kostbarem Trinkwasser gefüllt. Ab 2021 kann Otto Normalverbraucher den Ort zum Grillieren mieten. Neu aufgestellt werden müssen die zwei ERZ-Kantinen und das Tagungszentrum ARA Glatt. Sie schreiben 2 Millionen Fr. Defizit – pro Jahr. Und: Die Emus haben alle einen neuen Platz. Zudem werden in einer Gant des Konkursamtes 5 im September oder Oktober die Fahrzeuge des aufgehobenen ERZ-Museums verscherbelt. Zwei historisch besonders wertvolle Fahrzeuge verbleiben bei ERZ. Eine interne IG setzte sich dafür ein.
Ganz ausgestanden ist der «ERZ-Skandal» noch nicht. Unabhängig vom präsentierten Aufarbeitungsprozess laufen die Untersuchungen der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) und der Staatsanwaltschaft Zürich weiter. Hier gibt es noch keine Resultate.