«Es war eine innovative Zeit»

Erstellt von Pia Meier |
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Rita Borner, seit 15 Jahren Betriebsleiterin GZ Heuried, wird pensioniert. Sie blickt auf eine spannende Arbeit zurück.

Rita Borner sitzt in ihrem Büro im Gemeinschaftszentrum Heuried. Mit etwas Wehmut blickt sie zurück auf die letzten 15 Jahre als Betriebsleiterin des GZ Heuried. «Es war ein guter Betrieb. Ich hatte tolle Erlebnisse und viel Spielraum», fasst sie zusammen. «Die Zusammenarbeit mit meinem Team war lässig.» Was ihr nach der Pensionierung am meisten fehlen werde, sei der vielfältige Austausch. «Ich freue mich jedoch auch, wenn ich mich nicht mehr täglich auf neue Situationen einstellen muss.» Sie nehme einen grossen Reichtum an Begegnungen und Erfahrungen mit. Doch nun will sie Platz machen für Neues. «Der Weggang stimmt für mich, auch wegen der bevorstehenden umfassenden Sanierung der Einrichtung.» Sie werde sich nun neue Aufgaben suchen. Sie ist noch Praxisexpertin bei der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und im Ausschuss des Museums Schaffen in Winterthur.

Eine Erfolgsgeschichte

Das GZ Heuried werde intensiv genutzt, denn es gebe in der Umgebung viele Genossenschaften mit Familien mit Kindern, betont Borner. Dies obwohl die Lage nicht so gut sei. Das GZ ist etwas versteckt hinter der Sportanlage. Borner hat während ihrer Zeit als Betriebsleiterin viele neue Angebote aufgebaut. «Ich kann mich sicher als Entwicklerin bezeichnen», hält sie fest. «Es war eine innovative und bewegende Zeit. »

Zu den Highlights der letzten 15 Jahre, die Borner aufgebaut hat, gehören die aufsuchende Jugendarbeit, die Eltern- Kind-Förderung Manesse mit dem bunten, sehr beliebten Spielwagen auf der Kollerwiese, der Mittelstufentreff Friesenberg und die Dependance Manesse. Die Eltern-Kind-Förderung Manesse ist ein niederschwelliges Angebot für Schweizer und Migranten beziehungsweise ein Ort für Integrationsthemen und Fragen. Sie sei immer offen gewesen für Neues. «Ich wurde von der Stadt immer gut unterstützt und natürlich auch von der Geschäftsstelle», betont Borner. Im Quartier ist sie ebenfalls gut vernetzt. Wichtig war ihr, das GZ und die Quartiere nach dem Motto «das gzheuried bringt Farbe ins Quartier» zu beleben und vielfältige Freizeitangebote bereitzustellen, die verschiedene Zielgruppen ansprechen.

Auch baulich erlebte sie in den vergangenen 15 Jahren einiges. «Im Innenbereich schenkte Immobilien Stadt Zürich der Helligkeit im Atrium und der optimalen Nutzung von Räumen und Infrastruktur besondere Beachtung. Das ist gut ­gelungen», hält Borner in ihren Abschiedsworten im GZ-Faltblatt fest. «Der Erlebnisgarten erhielt durch Grün Stadt Zürich herrliche Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten und der Tierbereich wurde von der planikum GmbH mit grosser Sorgfalt und Umsicht umgebaut.» Und nicht zuletzt wird bei den Tieren das Angebot mit Zwergli- und Pumuckl-Tiergruppen sowie den Kindergeburtstagen noch abwechslungsreicher gestaltet.

Der Betrieb eines GZ sei ein 24-Stunden-Job. «Die Verantwortung ist riesig», hält Borner fest. Auch die schwierige Coronazeit haben Borner und ihr Team gut gemeistert. «Es war eine Herausforderung, aber ich habe gelernt, was die Soziokultur auch unter schwierigen Bedingungen zu bewegen vermag», meint Borner. Als umsichtige Organisatorin habe sie immer darauf geachtet, dass das Team auf dem neuesten Stand der Coronamassnahmen gewesen sei. «Während des ersten Lockdowns habe ich ein GZ ohne Menschen erlebt und noch mehr verstanden, wie wichtig die Soziokultur für die Bevölkerung ist. Ein GZ wird durch die Quartierbevölkerung und die Menschen belebt und gestaltet, die dort arbeiten.»

Jedes GZ in der Stadt Zürich hat seinen eigenen Stil. Ein Highlight des GZ Heuried ist das Atrium, welches 800 Personen fasst. Im multifunktionalen Raum treffen sich Menschen wie auf einer Piazza, dort finden Veranstaltungen, Spiele für Kinder und vieles mehr statt. Ebenfalls hervorgehoben werden kann der Erlebnisgarten mit Tieren wie Lama, Geissen und Hasen. Neu kommen nun Schafe dazu. Weiter ist die Bibliothek zu erwähnen. Ein einmaliges Konstrukt, für welches die Leute vor Ort gekämpft haben. «Die Schul- und Kinderbibliothek ist ein Profit für die Bibliothek und das GZ», betont Borner. Im GZ können auch Räume gemietet werden. Im GZ Heuried sind 25 Personen beschäftigt, zum Teil in Teilzeit. Dann gibt es noch unzählige weitere, die zum Funktionieren des Betriebes beitragen, wie Grün Stadt Zürich und andere Betriebe sowie freiwillige Helfende.