Filippo Leutenegger fordert Corine Mauch

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Sieben bisherige Stadträte wollen ihr Amt behalten. Sieben mehr oder weniger bekannte Personen wollen in den Stadtrat. Stadtrat Filippo Leutenegger will Corine Mauch das Stadtpräsidium streitig machen.

Die Stadtratswahlen finden am 4. März 2018 statt. 14 Personen kandidieren für die 9 Stadtratssitze, unter ihnen die sieben Bisherigen Corine Mauch (SP), André Odermatt (SP), Claudia Nielsen (SP), Raphael Golta (SP), Daniel Leupi (Grüne), Richard Wolff (AL) und Filippo Leutenegger (FDP). Neu in den Stadtrat wollen ebenfalls sieben Personen: Susanne Brunner (SVP), Roger Bartholdi (SVP), Michael Baumer (FDP), Karin Rykart (Grüne), Markus Hungerbühler (CVP), Andreas Hauri (GLP) und Claudia Rabelbauer (EVP).

SP in Poleposition
Die Stadt Zürich regiert seit über einem Vierteljahrhundert eine solide rot-grüne Mehrheit. Dies versuchen die bürgerlichen Parteien mit einem Fünferticket (Leutenegger, Baumer, Bartholdi, Brunner und Hungerbühler) bei den kommenden Stadtratswahlen zu ändern. Ob auch die Linken auf ein gemeinsames Ticket setzen werden, ist noch offen. Die sechs Bisherigen der Linken können aber unter normalen Umständen damit rechnen, wiedergewählt zu werden. Bisherige werden eher selten abgewählt. 1998 wurde Hans Wehrli (FDP) abgewählt, 1994 Ruedi Aeschbacher (EVP).

Ob die Bürgerlichen einen Sitzgewinn erzielen können, ist offen. Sie müssen zuerst noch die Sitze der beiden abtretenden Stadträte Andres Türler und Gerold Lauber verteidigen. Leutenegger ist der einzige bürgerliche Wiederkandidierende.
Wie bei den letzten Wahlen im 2014 will Leutenegger Stadtpräsident werden. Damals erreichte er sein Ziel klar nicht; er hatte 16 000 Stimmen weniger als die amtierende Stadtpräsidentin. Mauch hat seit acht Jahren dieses Amt inne.

Keine Prominenz

Unter den Neuen sind keine prominenten Persönlichkeiten zu finden. Die FDP hat Nationalrätin Doris Fiala nicht nominiert, die Grünen nicht Nationalrat Bastien Girod. Alle Parteien setzen auf Leute, die sich in der Stadt Zürich profiliert haben beziehungsweise im Zürcher Gemeinderat. Gemeinderat Baumer (FDP), Informatik-Ing., war Präsident der Stadtzürcher FDP. Er ist seit 2003 im Gemeinderat. Bartholdi (SVP), Bankfachmann und Gewerkschafter, ist seit 2002 im Gemeinderat. Im vergangenen Jahr war er Präsident des Stadtparlaments. Brunner (SVP) ist Präsidentin des Gewerbevereins Seefeld. Von 2008 bis 2011 politisierte sie im Kantonsrat. Sie leitet das Berner Büro des Wirtschaftsdachverbandes Eoconomiesuisse. Hungerbühler (CVP), lic. phil., ist seit 2011 im Gemeinderat und präsidiert seit 2013 die Stadtzürcher CVP. Die Soziologin Karin Rykart (Grüne) ist seit elf Jahren im Parlament. Sie ist Fraktionschefin. Andreas Hauri (GLP), von Beruf Marketingleiter, ist Kantonsrat. Zwischen 2011 und 2012 politisierte er im Gemeinderat. Claudia Rabelbauer (EVP), Krippenleiterin, war von 2006 bis 2014 im Gemeinderat. Da die EVP 2014 an der 5-Prozent-Hürde scheiterte, verlor sie ihren Sitz.

Besonders spannend könnte es im Gemeinderat werden, denn die heutigen Sitzverhältnisse sind sehr knapp. (pm.)