Das Wehr beim Platzspitz schützt Zürich vor Hochwasser. Da es schon 70 Jahre auf dem Buckel hat, soll es für 20 Millionen ein neues geben. Parallel gibt es endlich auch einen Fischaufstieg.
Das Zürcher Platzspitzwehr muss laut Kantonaler Baudirektion dringend erneuert werden, damit der Hochwasserschutz weiterhin gewährleistet bleibt. Der Kanton rechnet mit Kosten von rund 20 Millionen Franken. Das Projekt beinhaltet auch die Verschiebung des 1885 gebauten Mattenstegs, eine befahrbare Brücke an jener Stelle und einen Fischaufstieg. Mit dieser Fischtreppe kommt der Kanton dem nationalen Gewässerschutzgesetz von 1991 relativ spät nach. Dort ist festgesetzt, dass Fischtreppen bis 2030 gebaut werden müssen.
Damit die Arbeiten finanziert werden können, wird auf den Hochspannungsstrom seit 2012 ein Zuschlag von 0.1 Rappen/kWh erhoben. Dank dem geplanten Fischaufstieg beim Lettenwehr hätten die Fische in der Limmat wieder Zugang zum Zürichsee. Von der Sihl aus können die Fische via Schanzengraben in den See gelangen, hier hat es bereits eine Fischtreppe.
Ein unüberwindbares Bollwerk besteht aber beim Sihlhölzli. Der in den 1920er-Jahren gebaute SBB-Tunnel Wiedikon–Enge unterquert dort den Fluss. Die Aussenkante des Tunnels bildet im Fluss eine Stufe. Auf Anfrage heisst es vom Kanton, man ziehe «als eine der möglichen ökologischen Ersatzmassnahmen den Bau einer Fischaufstiegshilfe beim Sihlhölzli in Betracht». Die Umsetzung der Massnahme würde allerdings erst erfolgen, wenn die neue Konzession der SBB zum Betrieb des Etzelwerks am Sihlsee rechtskräftig sei. «Bis dorthin dürfte es noch etliche Zeit dauern», so der Sprecher. Immerhin: Die Erneuerung des Platzspitzwehrs soll schon 2024 abgeschlossen sein. (ls.)