Wer sich jetzt schläfrig fühlt, ist nicht nur in guter Gesellschaft – es ist absolut natürlich, nach dem Winter müde zu sein. Dabei spielen zwei Hormone eine wichtige Rolle: Melatonin und Serotonin.
Melatonin produziert der Körper nur bei Dunkelheit. Und davon ist im Winter mit seinen kurzen Tagen und langen Nächten mehr als genug vorhanden. Wer dann auch noch (zu) selten tagsüber raus an die frische Luft kommt, leidet an einem Überschuss dieses «Schlafhormons». Es hat aber auch sein Gutes: Es bindet schädliche Radikale, die zu Arteriosklerose, Alzheimer oder Krebs beitragen können. Zu wenig Melatonin hingegen kann unter anderem zu Schlafstörungen führen. Gewissermassen sein Gegenspieler ist Serotonin, auch «Glückshormon» genannt: Es gibt uns das Gefühl von Gelassenheit, Zufriedenheit und innerer Ruhe, vermindert Angst, Kummer und Aggression, indem es bestimmte Hirnregionen stimuliert. Es ist aber auch wichtig für einen funktionierenden Blutkreislauf, die Verdauung und das Nervensystem. Gebildet wird es vor allem vom Körper selbst, genauer im Darm; mit gesunder Ernährung, beispielsweise mit Nüssen, kann man nachhelfen. Auch körperliche Aktivität kurbelt die Serotoninproduktion an. Und nach einem kalten Winter, wo man viel Zeit drinnen verbracht und zu wenig Bewegung gehabt hat, fehlt das Hormon. Die Konsequenz heisst im Volksmund Frühjahrsmüdigkeit – müsste aber wegen ihrer Ursache eigentlich Wintermüdigkeit heissen.
Abhilfe schafft neben der bereits erwähnten Ernährung und viel trinken die Bewegung, möglichst im Freien. Das kann der tägliche Spaziergang sein (oder alternativ die Bushaltestelle, die man früher aussteigt). Oder wie wärs mal wieder mit gelenkschonendem Schwimmen, Velofahren oder einem Besuch in der Sauna? Ganz allgemein empfiehlt es sich auch im Winter, möglichst viel Zeit draussen zu verbringen – denn selbst an einem bewölkten Tag ist es dort um ein Mehrfaches heller als drinnen. Und die Forschung hat eben erst begonnen, die vielen positiven Einflüsse des Sonnenlichts auf den Menschen zu entdecken: Jüngst hat man festgestellt, dass es den Blutdruck senkt, indem es die Blutgefässe entspannt. Wohl auch deshalb findet das (gute) Leben draussen statt.
Wer sich jetzt schläfrig fühlt, ist nicht nur in guter Gesellschaft – es ist absolut natürlich, nach dem Winter müde zu sein. Dabei spielen zwei Hormone eine wichtige Rolle: Melatonin und Serotonin.