Viele Gemeinden haben ihre 1.-August-Feier wegen Corona abgesagt. Nicht so Küsnacht. Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) sagt, was die Gründe sind.
Markus Ernst, Küsnacht führt als eine der einzigen Gemeinden an der Goldküste die 1.- August-Feier durch. Warum?
Der Nationalfeiertag hat eine grosse symbolische Bedeutung. Ich finde es wichtig, auch in Küsnacht der Gründung der Eidgenossenschaft zu gedenken – gerade auch in herausfordernden Zeiten wie Corona. Und es gibt ja viele Bürgerinnen und Bürger, die diesen Anlass gerne zusammen in der Gemeinschaft begehen.
Der Tag startet wie immer mit Böllerschüssen am See und einem ökumenischen Gottesdienst. Was wird dieses Jahr aber anders werden als sonst?
Wir mussten aufgrund von Corona Anpassungen am Programm vornehmen: Der gemeinsame Brunch nach dem Gottesdienst findet dieses Jahr nicht statt. Auch das Fest auf der Forch wurde redimensioniert: Das Feuerwerk fällt aus und auf ein Festzelt mit Bewirtung verzichten wir ebenfalls. Die Flammen des Höhenfeuers als stärkstes Symbol des
1. August werden aber wie gewohnt mit dem Wehrmännerdenkmal um die Wette lodern.
Laut Programm gibt es auch Musik.
Es spielt wie gewohnt die Harmonie Eintracht Küsnacht
Sie halten die Festrede selber. Mussten sie einen Gastredner ausladen?
Nein, eine Ausladung eines Gastredners musste nicht erfolgen. Die Verkleinerung des Anlasses war genug früh absehbar.
Worüber werden Sie reden – ich nehme an Corona?
Meine Rede ist noch nicht fertig, aber um das Thema Corona wird man dieses Jahr kaum ganz herumkommen.
Ist der Zugang zum Festgelände von der Zuschauerzahl her beschränkt?
Wir achten natürlich darauf, alle Vorgaben des Bundes einzuhalten – hoffen aber aufgrund des verkleinerten Programms, niemanden abweisen zu müssen.
Lassen Sie mich ihr Wissen zum 1. August abrufen. Seit wann gibt es die Landeshymne, und was wissen Sie von allfälligen Plänen für eine neue?
Ich weiss es nicht genau, würde aber auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg tippen. Davor hatten wir ja dieselbe Melodie wie Grossbritannien. Die Pläne für eine neue Hymne sind mir bekannt, ich halte aber nichts davon.
Können Sie die erste Strophe von «Trittst im Morgenrot daher» auswendig?
Selbstverständlich. Das gehörte ja eigentlich zu Allgemeinbildung.
Zum Schluss: Corona tangiert uns ja alle immer noch in jedem Bereich unseres Lebens – haben Sie Ihre Ferienpläne angepasst, bleiben Sie hier?
Ich bleibe im Sommer eigentlich immer hier. Von demher hat sich bei mir nichts geändert.