Greencity erhält Konkurrenz

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Swiss Life investiert rund 300 Millionen Franken in das Avaloq-Areal direkt an der Sihl. Damit strebt neben Greencity bald eine zweite Überbauung in die Höhe: Insgesamt sollen dort 200 Wohnungen sowie 23 000 Quadratmeter Büroflächen entstehen.

Auf dem Greencity-Areal leben immer mehr Menschen. Gleichzeitig werden sich in den nächsten Jahren die Gebiete auf der anderen Seite der Gleise, zwischen Allmendstrasse und Sihl, stark verändern. Letzte Woche wurde der Grundstein für das Projekt «Manegg West» gelegt. Die Überbauung auf dem Avaloq-Gelände an Allmendstrasse und Spindelstrasse umfasst drei neue Wohnhäuser mit insgesamt 200 Wohnungen sowie zwei Gewerbeliegenschaften mit gut 23 000 Quadratmetern Bürofläche. Swiss Life investiert dort gemäss eigenen Angaben über 300 Millionen Franken.

Hauptmieter der Büroflächen wird Avaloq sein. «Es ist ein klares Bekenntnis zum Standort Zürich», sagte Chief Operating Officer Pascal Föhn an einer Medienführung. Der Hersteller von Bankensoftware will seine Mitarbeiter am Standort an der Grenze von Wollishofen und Leimbach zusammenführen. 1100 Arbeitsplätze soll es laut Föhn in Zukunft dort geben. Die Mitarbeitenden vom Avaloq-Standort im Adliswiler Sood-Quartier werden dann ebenfalls in die Manegg ziehen. Heute hat es im bestehenden Gebäude Platz für etwa 700 Avaloq-Mitarbeitende.

Mieten mit Greencity vergleichbar
Das Bauprojekt wird in drei Etappen realisiert. An der Allmendstrasse werden ein Bürogebäude und ein Wohnhaus erstellt. In der zweiten Phase folgt die Totalsanierung des markanten Bürohochhauses. Zum Schluss wird der Gebäudeteil dahinter abgerissen, und an dessen Stelle entstehen zwei weitere Wohnhäuser.
Besonders stolz sind Swiss Life und Avaloq auf die sogenannte Avaloq-Hall, die später das Verbindungsglied zwischen dem sanierten Gebäude und dem vorderen Neubau darstellen soll. Geplant ist ein Auditorium, in dem Veranstaltungen für die Finanztechnologiebranche (kurz Fintech genannt) stattfinden sollen, so Föhn von Avaloq. Ebenfalls entstehen wird auf dem Areal zudem ein städtischer Kindergarten.

Für Renato Piffaretti, Head Real Estate Schweiz bei Swiss Life ist klar: «Avaloq ist schon da und will bleiben.» Es sei fast ein massgeschneidertes Projekt. In Zürich Süd entstehe ein neues Quartier mit attraktiver Durchmischung von Wohnungen und Arbeitsplätzen. Geplant sind vor allem 2,5- und 3,5-Zimmer-Wohnungen. Die Mieten würden etwa mit Greencity vergleichbar sein, wo Swiss Life ebenfalls investiert und zwei Wohnhäuser gebaut hat. In Greencity zahlt man durchschnittlich rund 2500 Franken pro Monat für 3,5 Zimmer. «Das Interesse ist gross», betonte Piffaretti. Im April soll das zweite Haus von Swiss Life in Greencity bezugsbereit sein – die Wohnungen sind bereits zu 70 Prozent vermietet. Das andere Gebäude, das im November bezogen wurde, ist voll vermietet.
An der anschliessenden Grundsteinlegung nahm neben Avaloq-Gründer Francisco Fernandez unter anderem Stadtrat und Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) teil. «Das Entwicklungsgebiet Manegg nimmt einen besonderen Platz ein», sagte er. Es sei nicht nur ein bisher fehlender Link ins Sihltal und nach Leimbach, sondern habe auch eine industriegeschichtliche Bedeutung. Er verwies damit auf die Zeit, in der in diesem Gebiet unter anderem eine Papierfabrik stand.

Noch lange nicht das Ende

Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für 2024 vorgesehen. Doch damit wäre keineswegs die letzte Bauetappe in diesem Gebiet beendet. Gemäss Projektwebsite der Stadt Zürich wird gleich neben dem Avaloq-Areal das Gebiet Manegg Mitte mit rund 250 Wohnungen entstehen. Direkt anschliessend sind ausserdem auf dem Areal Obere Allmend ab 2022 insgesamt rund 270 Wohnungen geplant. (pw.)