Grünau: Für umstrittenes Grossschulhaus zeichnet sich eine Lösung ab

Erstellt von Thomas Hoffmann |
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Das Quartier Grünau wehrte sich vehement gegen ein Schulhaus auf seiner Sport- und Freizeitwiese. Nun präsentiert die Stadt eine Alternative, die Anklang findet.

«Wir sind sehr erfreut, dass der Stadtrat unsere Anliegen an der Veranstaltung im Herbst erhört hat», sagt Daniel Zeller vom Vorstand des Quartiervereins Grünau. Als Standort für das geplante Grossschulhaus Tüffenwies mit 24 Sekundarschulklassen und einer Dreifachturnhalle sah man damals die Sportwiese beim Primarschulhaus vor. Die liegt mitten im Quartier und wird von Jung und Alt in der Freizeit rege benutzt. Dementsprechend harsch fiel die Kritik der Quartierbevölkerung aus.

Zwei weitere Vorschläge

Die Stadträte André Odermatt (Hochbau) und Filippo Leutenegger (Schule und Sport) versprachen damals, dass sie die Argumente aus dem Quartier aufnehmen. Und das taten sie. Sie liessen zwei alternative Standorte überprüfen und stellten diese letzte Woche vor – aufgrund der ausserordentlichen Lage wegen des Coronavirus nicht an einer Grossveranstaltung, sondern in Absprache mit dem Quartierverein in kleinem Kreis. Die eine Alternative ist ein kleineres Schulhaus (18 Klassen, Doppelturnhalle) als Ersatz für den bestehenden Kindergarten. Wie beim ursprünglichen Vorschlag liegt es mitten im Quartier. «Das ist ein No-Go», so Daniel Zeller. Hingegen sei die andere Alternative, die sich mit einem Vorschlag des Quartiervereins deckt, willkommen. Dieser Standort befindet sich auf einer freien Parzelle zwischen der Abfahrt Europabrücke und der Autobahn. Das Land gehört Grün Stadt Zürich und befindet sich in der Erholungszone. Es müsste also umgezont werden. Die Idee der Stadt: ein Abtausch. Daniel Zeller ist begeistert: «Wenn die Sportwiese zur Erholungszone wird, bleibt sie ein Platz für die Quartierbevölkerung.»

Ob sich der Gesamtstadtrat für diese Alternative aussprechen wird, ist noch offen. Dagegen sprechen bauliche Herausforderungen (Lärm, Luftqualität) und Mehrkosten gegenüber dem ursprünglichen Projekt. Der Variantenentscheid des Stadrats soll im Herbst fallen, danach ist der Gemeinderat mit dem Projektierungskredit am Zug. Das Volk kann voraussichtlich 2023 abstimmen, der Bezug ist für 2027 geplant.