Das Gemeinschaftszentrum Riesbach ist heuer 60 Jahre alt. Grund genug für Leiter Markus Kick und sein Team, auf die vergangenen 60 Jahre und auf die Anfänge des GZ zurückzublicken. Dies im Rahmen einer Ausstellung.
In der Cafeteria, im Treppenhaus, Foyer. Überall hängen verschiedene Fotowände. Fotos von Menschen, Gebäuden, Schwarz-Weiss und farbige Aufnahmen sind zu sehen. Sie gehören zur Ausstellung, die das Gemeinschaftszentrum GZ Riesbach zu seinem 60. Geburtstag initiiert hat. «60 Jahre GZ sind doch ein guter Grund, auf die Geschichte unseres Gemeinschaftszentrums zurückzublicken», sagt Markus Kick. Er ist seit sieben Jahren Leiter des GZ Riesbach und hatte die Idee für die Ausstellung.
Im Archiv hat er zusammen mit Mitarbeitenden Stundenlang gegraben und gesucht und ist fündig geworden. Die Fotowände sind in Themen wie «Leute», «Kurse», «Werkstatt und Atelier» oder «Veranstaltungen und Feste» gegliedert und zeigen einen schönen Überblick über das Geschehen im GZ der vergangenen 60 Jahre. Einige Beiträge stammen auch von Riesbacherinnen und Riesbachern, die ihre Fotos und Schätze zur Verfügung stellen. Sie hätten noch einige GZ-Besucher, die schon von Anfang an dabei waren. Auch auf viele langjährige freiwillige Helferinnen und Helfer können sich Kick und sein zehnköpfiges Team von Festangestellten verlassen.
Umzug in Baracken
Wie alles begann. Vor 60 Jahren war das Areal, auf dem das heutige GZ steht, Landwirtschaft. Ernst Kägi, damaliger Gemeinderat der Stadt Zürich und auch in anderen politischen Gremien tätig, war die treibende Kraft hinter dem GZ, das damals noch Freizeitanlage hiess. Zusammen mit Pro Juventute eröffnete er am 4. Juli 1959 das Freizeitzentrum und den Robinson-Spielplatz Riesbach im damaligen Gärtnerhaus einer Villa auf dem Bodmergutareal. Dort wurden Räume vermietet, Kurse wie «Grössere Kinder, grössere Freuden» der Zürcher Elternschule angeboten, es gab eine kleine Werkstatt und ebenso eine Bibliothek. «Ein Mini-GZ sozusagen», erklärt Markus Kick.
Mitte der 70er-Jahre wurde dann das ganze Areal überbaut, das Kirchgemeindehaus und das Freie Gymnasium entstanden und eben auch das GZ Riesbach, wie es heute noch steht. 1978 wurde die neue Freizeitanlage, in der das GZ, eine Turnhalle und ein Schwimmbad untergebracht wurden, eröffnet. Das Gärtnerhaus wurde allerdings abgebrochen, noch bevor der Neubau stand. In der Zwischenzeit, während fast acht Jahren, war die Freizeitanlage, das spätere GZ, in provisorischen Baracken.
GZ ist nach wie vor wichtig
Dass in der heutigen, schnelllebigen Zeit eine Freizeitanlage sein 60-Jahr-Jubiläum feiern kann, findet Markus Kick «bemerkenswert». Obwohl sich vieles verändere, bleibe das Bedürfnis der Bevölkerung, einen Treffpunkt zu haben. Einen Ort, an dem man Freunde trifft, einen Kurs besucht oder auch einfach in Ruhe ein Buch lesen und einen Kaffee trinken kann. Ein Ort, an dem Generationen und Fremde aufeinander treffen und zusammen etwas auf die Beine stellen können. «Das Quartier hat sich zwar verändert, aber das GZ hat nach wie vor eine wichtige Rolle», ist Markus Kick überzeugt. Die Besucherzahlen von rund 50 000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr bestätigen dies. Für die Zukunft des GZ Riesbach wünscht sich Markus Kick: «Das GZ soll ein beliebtes und gut besuchtes Quartierhaus bleiben und den Zusammenhalt im Quartier noch mehr stärken.» Carole Bolliger
Die Ausstellung zum Jubiläum ist noch bis am 8. Mai im GZ Riesbach zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag, 14-18 Uhr, Mittwoch, 14-21 Uhr und Samstag, 10-13 Uhr.