Die bildende Künstlerin Elisabetha Bleisch hat ihr Leben der Kunst, ganz im Speziellen dem Puppenspiel, gewidmet. Dafür kreiert die Wollishoferin Marionetten, Tischpuppen und Theaterfiguren. Die Lust am Spiel mit Puppen wurde ihr in die Wiege gelegt, bereits ihre Eltern waren Puppenspieler.
Elisabetha Bleisch, seit 20 Jahren wohnhaft in Wollishofen, arbeitet seit 1980 in einem grossen, luftigen Atelier der Roten Fabrik als freischaffende Theaterfrau, Plastikerin und Objektkünstlerin. Ihre Objekte und Skulpturen sind aus Papier oder pigmentiertem Kunststoff, wobei sie mit unterschiedlichen Gussformen experimentiert. Ihre plastischen Arbeiten wurden schon dutzendfach ausgestellt.
Die Ausbildung zur Puppenspielerin brachte sie sich im Sprechunterricht, als Pantomime, mit Improvisationen und mit Tanz grösstenteils selbst bei. Während 20 Jahren führte sie zusammen mit ihrem Freund, der ebenso Puppenspieler war, ein Kindertheater.
Für Fachpersonen und Laien
Als einzige Puppenspielerin und Fachlehrerin in der Schweiz unterrichtet sie Kinder und Erwachsene und führt sie in die Kunst des Baus und des Spiels mit Figuren und Objekten ein. Ihr Angebot richtet sich an pädagogische Fachpersonen, Theaterschaffende und solche, die einfach interessiert am Figurenbau sind. Einige nehmen aus therapeutischen Gründen teil, andere aus pädagogischen Motivationen, weitere sind fürs Theater interessierte Kinder vom Sportamt. «Eine Gruppe liegt mir ganz besonders am Herzen», erklärt Bleisch: «Auszubildende in der Therapieform der Psychomotorik, die lernen, wie man das in der Schule anwendet. Diese Menschen sind neugierig und sehr dankbar.» In ihrer Arbeit als Plastikerin und Objektkünstlerin finde sie jeweils den Ausgleich zu dieser intensiven Tätigkeit mit Menschen.
Humorvoll und mit Kompetenz
Trotz Corona darf sie ihre Kurse weiterführen, natürlich mit entsprechenden Auflagen: Sie muss die acht Teilnehmenden auf zwei Gruppen verteilen, da sie nur vier Personen pro Kurs unterrichten darf. Dies natürlich mit Maske und dem nötigen Abstand, was in ihrem geräumigen Atelier kein Problem ist. «Zürich 2» durfte am Kurs «Figuren und Objekte» dabei sein.
Elisabetha Bleisch kommuniziert ihr Können und ihre Erfahrung nicht nur mit Kompetenz; sie tut das in einer humorvollen und fröhlichen Art. Der Schalk ist ihr ins Gesicht geschrieben. Alle Teilnehmenden entwickeln pro Kurs eine Figur ihrer Wahl und müssen sich dafür für ein Material und eine Technik entscheiden. Sie arbeiten mit Knetmasse, Schaumstoff und vielem mehr. Heute darf ein Gürteltier aus Pappmaché und Latex entstehen, einer Puppe muss der Kopf ausgehöhlt werden, und am dritten Tisch wird an
einem abstrakten Gebilde gefeilt. Alles unter der unterhaltsamen Ägide von Elisabetha Bleisch, die auch immer selbst Hand anlegte. Übers Jahr werden noch weitere Kurse angeboten wie «Materialien kennen lernen», «Plastisches Gestalten», «Bau und Spiel» oder «Spielkurse».
Für die Objektkünstlerin gibt es jedoch einen Wermutstropfen. Sie muss sich in der Stadt einen neuen, rund 70 m² grossen Raum suchen, der als Atelier und Werkstatt geeignet ist. «Noch bin ich Mieterin eines von der Interessengemeinschaft Rote Fabrik vermieteten Ateliers in der Roten Fabrik. Doch die mietbaren Räume haben eine befristete Laufzeit von maximal fünf Jahren – früher war das unbeschränkt», so Bleisch. Als Mieterin müsse sie spätestens Ende April 2022 ausziehen.
Informationen: Tel. 079 237 85 12 und www.elisabethableisch.ch