«Ich kann nicht» ist beim Sieger keine Option

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Alljährlich werden die 100 besten Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer der Schweiz gekürt. Dieses Jahr haben es gleich sechs Fahrschulen aus dem Zürich-Nord-Gebiet unter die Top 20 geschafft. Eine davon auf Platz eins.

Alljährlich werden die 100 besten Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer der Schweiz gekürt. Dieses Jahr haben es gleich sechs Fahrschulen aus dem Zürich-Nord-Gebiet unter die Top 20 geschafft. Eine davon auf Platz eins.

Das Ranking «Bester Fahrlehrer der Schweiz» dreht den Spiess für einmal um. Nicht die Neulenkerinnen und Neulenker stehen dabei auf dem Prüfstand, sondern die erfahrenen Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer. Beurteilt werden diese einerseits von ihren ehemaligen Fahrschülerinnen und Fahrschülern, welche Punkte in den Bereichen Unterrichtsqualität, Servicequalität und soziale Fähigkeiten vergeben und eine schriftliche Gesamtbeurteilung verfassen. Andererseits bewerten sich die Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer selbst und es werden die offiziellen Bestehensquoten der Kategorie B der Strassenverkehrsämter, sofern diese vorhanden sind, ins Ranking mit aufgenommen. Die Bewertungen werden Ende Jahr von der Swift Management AG ausgewertet. Diese vertreibt die meistverkaufte Auto-Theorie-App der Schweiz.

Zu dritt unter den Top 20
Gleich drei Fahrlehrer aus dem Zürich- Nord-Gebiet stehen ganz oben auf dem Rankingtreppchen. Den Titel «Bester Fahrlehrer der Schweiz» holt sich Beat Schwendimann mit seinem Team der Fahrschule Koch aus Regensdorf. Und das schon zum zweiten Mal: «Wir durften uns bereits 2016 über den Titel freuen», sagt Schwendimann stolz. Doch nicht nur der Geschäftsführer scheint seinen Job zu verstehen. Die Fahrschule Koch holt sich gleich drei Plätze unter den Top-20-Fahrlehrern. Dementsprechend erfreut zeigt sich Schwendimann: «Ohne unser grossartiges Team wäre dieser Erfolg nicht möglich. Ich bin sehr glücklich, dass ich jeden Tag mit solchen wunderbaren Menschen arbeiten darf», sagt er.
Zusammen mit seinem Geschäftspartner Mario Koch führt er die Fahrschule Koch seit 2010. Gegründet wurde das Unternehmen von Mario Kochs Vater bereits 1973. Schwendimann und Koch kennen sich von Kindesbeinen an: «Mit 13 Jahren haben wir Blutsbrüderschaft geschlossen», erzählt Schwendimann. Als er in die Fahrschule seines Freundes einstieg, führten die beiden das Unternehmen noch zu zweit, heute besteht das Team aus 14 Personen. Den Namen Fahrschule Koch haben die beiden bewusst unverändert gelassen: «Mario und sein Vater haben mit ihrer Arbeit das Fundament für unseren heutigen Erfolg gelegt. Die Firma unter demselben Namen weiterzuführen, war selbstverständlich. »

Fahrlehrer aus Leidenschaft
Die Leidenschaft für seinen Beruf lebt Schwendimann bereits seit zwölf Jahren. Davor arbeitete er 20 Jahre im Autogewerbe. Als Fahrlehrer hat er nun seinen Traumberuf gefunden: «Die aktive Zusammenarbeit mit Menschen ist für mich das Schönste auf der Welt und ich bin sehr dankbar, darf ich diesen Beruf ausüben», kommt Schwendimann gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus.
Seine Begeisterung steckt auch seine Schülerinnen und Schüler an. Gelobt wird er für seine geduldige, ruhige und exakte Art zu erklären und seine unverhohlene Leidenschaft für den Beruf des Fahrlehrers. Auch menschlich überzeugt Schwendimann seine Schützlinge, heisst es in den Bewertungen zum Beispiel: «Wegen seiner sympathischen Art freut man sich immer auf die Fahrstunde.» Die positiven Rückmeldungen lassen den «Besten Fahrlehrer» der Schweiz vor Freude strahlen: «Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Leidenschaft und mein Herzblut an unsere Fahrschüler vermitteln kann», sagt er. «Zufriedene Schülerinnen und Schüler sind das schönste Kompliment, das ich mir wünschen kann.»
Auf das Geheimnis seiner fantastischen Erfolgsquote angesprochen, im vergangenen Jahr bestanden 100% seiner Fahrschülerinnen und Fahrschüler die Prüfung, erklärt Schwendimann: «Der Kunde schenkt uns sein Vertrauen. Dafür erhält er von uns 110 Prozent Qualität und Fachkompetenz. » Im Fahrtraining spielten für Schwendimann und sein Team Empathie, Freude und Selbstvertrauen eine grosse Rolle: «Der Satz ‹Ich kann nicht› ist für mich ein absolutes Unding. Gedanken steuern unser Handeln. Sich mit dem Gelingen auseinandersetzen, ist sehr zentral für den Erfolg. Das gilt für das ganze Leben», betont er.
Die Fahrschule Koch bietet neben dem normalen Fahrtraining auch die Möglichkeit, an einem Simulator zu üben. «Es gibt im Strassenverkehr leider jedes Jahr schwere Unfälle, zum Beispiel wegen nicht korrekter Überholmanöver. Das lässt sich während der Ausbildung schlecht nachstellen », erklärt Schwendimann. Dafür sei der Simulator eine perfekte Alternative. Auch Begegnungen mit Wildtieren könne man im Simulator üben und so nachhaltig die Reflexe schulen.

Das Herzprojekt
Um auch Menschen mit einer Beeinträchtigung die Möglichkeit zu bieten, ein Stück Selbstbestimmung zu gewinnen, haben Beat Schwendimann und Mario Koch ihr Herzensprojekt in die Tat umgesetzt. Die Geschäftsinhaber bieten Menschen mit einem Handicap die Chance, in einem extra umgebauten Maserati Quattroporte ihren Führerschein zu machen.
«Das Fahrzeug ist so umgebaut, dass wir 80 Prozent aller Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung ausbilden können», so Schwendimann. Dafür haben er und zwei weitere Fahrlehrer einen Lehrgang für die spezifische Ausbildung von Menschen mit Handicap besucht. Die Konditionen für Fahrschülerinnen und Fahrschüler unterscheiden sich dabei nicht von denen einer Fahrstunde für Menschen ohne Beeinträchtigung. Ihr Ziel ist es, Fahrschülerinnen und Fahrschülern mit einem Handicap einen Moment der Unbeschwertheit zu schenken und ihnen neuen Mut zu geben: «Einem Menschen mit einem Handicap die Mobilität zu ermöglichen, ist es etwas Wunderschönes.» (cbr.)