Im Galopp durch die «Höhle der Löwen»

Erstellt von Christina Brändli |
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Benjamin Kröni will mit seiner Plattform «HorseDeal24» den Pferdemarkt in ein neues Zeitalter führen. In der TV-Show «Die Höhle der Löwen» beeindruckt der junge Unternehmer, zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Manissa Reichner aus Küsnacht, mit Charisma und einer guten Idee.

«Ich wusste mit zwölf Jahren schon, dass ich Unternehmer sein will», sagt der gebürtige Aargauer Benjamin Kröni selbstbewusst bei der Schweizer TV-Sendung «Die Höhle der Löwen Schweiz». Der erst 19-Jährige ist der jüngste Gründer, der sich bis anhin in «die Höhle» traute. Gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Manissa Reichner aus Küsnacht will er den fünf Unternehmern Tobias Reichmuth, Bettina Hein, Roland Brack, Anja Graf und DJ Antoine seine Idee schmackhaft machen: die von «HorseDeal24», seiner Plattform, die sogenannte Reitbeteiligungen vermittelt. Ob einer der «Löwen» bei diesem Pferdedeal zubeisst?

Durch die Liebe zum Pferd

Vor zwei Jahren gründete Benjamin Kröni die Horse-Sharing-Plattform. Obwohl er mit zwei älteren Schwestern aufwuchs, die beide ein eigenes Pferd besitzen, musste sich der Jungunternehmer erst verlieben, bevor er sein Herz den grossen Vierbeinern öffnen konnte: «Meine damalige Noch-nicht-Freundin sagte: ‹Wenn du mich willst, musst du auf das Pferd steigen›», erzählt er. Seine erste Reaktion: «Scheisse, das ist gar nicht mein Ding.» Doch er schwang sich in den Sattel: «Ich dachte, du kannst ja nicht den Schiss in den Hosen haben.» Geblieben ist nur eine Liebe, diejenige zu den Pferden.
«HorseDeal24» vermittelt zwischen Pferdebesitzern und Reitern: «Nicht jeder Reiter kann sich ein eigenes Pferd leisten, da kommt unsere Plattform ins Spiel», so Kröni. Besitzer können ihre Pferde auf der Plattform für eine Reitbeteiligung anbieten. Das bedeutet, sie stellen ihr Pferd einer anderen Person zum Reiten zur Verfügung. Wie oft und zu welchem Preis das Pferd während der Dauer der Vereinbarung geritten werden kann und wie lange diese Beteiligung besteht, wird vom Besitzer festgelegt. Die Plattform ist so aufgebaut, dass Interessierte mittels der Filterfunktion sehr genau nach einem passenden Freizeitpartner auf vier Hufen suchen können. Neben Disziplinen wie Springen, Dressur, Freizeit oder Fahren können auch Rasse, Preis, Alter, Grösse oder Geschlecht angegeben werden.

In eine moderne Zukunft

Mit «HorseDeal24» wollen sie den Pferdemarkt in das digitale Zeitalter führen. Nachdem sich Besitzer und Reiter gefunden haben, können sie ihre gesamte Kommunikation sowie das Terminmanagement über die Plattform weiterführen. Lästige Arbeiten wie den Zahlungsverkehr und die Versicherungsformalitäten werden ebenfalls direkt via Webseite erledigt. Dabei gehen 20 Prozent der monatlichen Transaktion als Provision an «Horse­Deal24». «Unser Benefit ist ganz klar die Sicherheit», sagt Kröni. Im Gegensatz zu Anzeigen, die über Facebook oder Tutti geschaltet werden, verifizieren er und sein Team jeden Nutzer, der über die Plattform ein Pferd anbietet oder sucht.

Kröni und Reichner vermitteln jedoch nicht nur Pferde, sondern stellen auch einen Beratungsservice zur Verfügung. Dabei kümmern sich erfahrene Reitlehrer um Pferde- oder Reitfragen und versierte Fachleute helfen bei Rechtsfragen weiter. Als Drittpartei unterstützt und vermittelt das Team von «HorseDeal24» im Falle von Konflikten auch zwischen den Parteien. Zusätzlich können die «Pferde-Dealer» Rabatte und Gutscheine von ihren Partnern anbieten.

Kurz vor Anmeldeschluss

Die Teilnahme am TV-Format spukte Kröni schon länger im Kopf herum: «Ich kannte die Sendung von der ersten Staffel. Doch ich vertagte die Anmeldung immer wieder», erzählt er. Seine Unterlagen reichte er wortwörtlich kurz vor zwölf ein: «Eines Abends ploppte bei mir am Computer die Werbung auf. Es war kurz nach halb zwölf. Der Anmeldeschluss war um Punkt zwölf Uhr», erinnert er sich. Zwei Wochen später klingelte das Telefon und er wurde zum Casting für die TV-Show eingeladen. Dort entschied ein Produktionsteam nicht nur darüber, ob die Idee für die Zuschauer interessant sei, sondern auch ob die Gründer im Fernsehen eine gute Figur machen. Benjamin Kröni und Manissa Reichner schafften es schliesslich in die Sendung und somit auch bis vor die fünf Investoren.
Angebot für 100 000 Franken

Für die beiden war die Teilnahme eine Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell nicht nur vor potenziellen Investoren, sondern der ganzen Schweiz vorzustellen. Ihr Angebot: 10 Prozent Firmenanteile für ein Investment von 100 000 Franken.

Mit dem Investment wollen Benjamin Kröni und Manissa Reichner die Plattform weiter ausbauen. Auch ins Marketing soll investiert werden, das ist der Wirkungsbereich von Reichner. Die 22-jährige Küsnachter Influencerin nutzt ihre persönliche Reichweite auf Insta­gram und Co., um die Werbetrommel für «HorseDeal24» zu rühren: «Wir sind daran, eine Community aufzubauen, um so auch junge Reiter, die viel auf Instagram unterwegs sind, auf unsere Plattform zu locken», sagt sie. Dass ihre Nutzer die Plattform mitgestalten können, ist Kröni und Reichner ein grosses Anliegen: «Neue Funktionen präsentieren wir erst unserer Community. So können sie die Plattform mitentwickeln», sagen die beiden.
«Wir arbeiten gerade daran, das Matching zwischen Besitzer und Reiter noch besser zu machen», gibt der Gründer einen Ausblick. Dazu sollen beide Nutzergruppen die Möglichkeit bekommen, genau anzugeben, was sie suchen oder bieten. Vergleichbar mit einer Partnerbörse also. «Im Endeffekt hat der Pferdebesitzer dann vielleicht nur noch zwei Anfragen anstelle von zehn, aber diese sind wirklich relevant.»

Der Deal ist gebongt

Zwei der fünf «Löwen» in der TV-Show witterten in der Sendung von vergangenem Jahr eine Zusammenarbeit, die sie sich nicht entgehen lassen wollten. Anja Graf und Roland Brack waren vom 19-jährigen Jungunternehmer und seinem Vorwärtsdrang besonders beeindruckt. Beide machten Benjamin Kröni und Manissa Reichner je ein Angebot. Anja Graf verlangte für die 100 000 Franken 25 Prozent der Firmenanteile. Auch Roland Brack sagte die 100 000 Franken zu, verlangte dafür aber 20 Prozent an der Firma. Wir erinnern uns, ursprünglich wollte der Gründer nur 10 Prozent abgeben. Nicht mit ins Boot, aber mit in die Kutsche holten sich die beiden Pferdefreunde schliesslich Roland Brack. «Als Unternehmer lernst du, schnell Entscheidungen zu treffen. Roland Brack war neben Tobias Reichmuth mein Favorit», so Kröni.

Der erfahrene «Internet-Pionier», wie Kröni Brack nennt, steht den beiden seither regelmässig beratend zur Seite: «Er unterstützt uns sehr stark im operativen Geschäft und schaut unsere Ideen aus seiner Perspektive nochmals an», so Kröni über die Zusammenarbeit. Gab es denn schon einen gemeinsamen Ausritt der drei? Beide lachen: «Noch nicht, das werden wir aber ganz bestimmt nachholen.»

www.horsedeal24.com